Publikation aus der Japanologie zu deutsch-japanischen Wissenschaftsbeziehungen
In den Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Japan spielt die Universität Heidelberg eine wichtige Rolle. Schon in den 1920er Jahren hatte die Ruperto Carola einen bedeutenden Ruf in Japan und zog viele Studierende aus diesem Land an. Japanische Persönlichkeiten, die während dieser Zeit in Heidelberg studierten, stehen im Mittelpunkt eines Buches, das am Donnerstag, 25. April 2013, im Institut für Japanologie vorgestellt wird. Die Publikation, die von dem emeritierten Japanologen Prof. Dr. Wolfgang Seifert herausgegeben wird, erscheint in der Schriftenreihe des Archivs und Museums der Universität Heidelberg.
1867 traf in Heidelberg der erste japanische Student ein, der sich an einer deutschen Universität immatrikulierte. „In den 1920er Jahren verbreitete sich der Ruf der Ruperto Carola in Japan besonders stark, vor allem im Bereich der Geisteswissenschaften, speziell der Philosophie, und durch die gerade entstehenden Sozialwissenschaften“, erklärt Prof. Seifert. „Während dieser Zeit kamen viele 30- bis 40-jährige Japaner, die fast alle bereits einen akademischen Grad an einer japanischen Universität erworben und eine Anstellung gefunden hatten, für ein Studium nach Heidelberg.
Nach der Rückkehr in ihre Heimat übernahmen die meisten von ihnen bedeutende Aufgaben in Wissenschaft, Politik und Verwaltung – ihr Aufenthalt in Heidelberg dürfte einen nicht geringen Einfluss auf ihren späteren Werdegang ausgeübt haben.“ In seiner Publikation versammelt Prof. Seifert Beiträge von 16 Autoren, in denen anhand japanischer Quellen und bisher im Westen unveröffentlichter Fotos eine Auswahl dieser Persönlichkeiten vorgestellt und ihre Bedeutung für die intellektuelle und wissenschaftliche Entwicklung in Japan aufgezeigt wird.
Während der Präsentation des Buchs „Japanische Studenten in Heidelberg. Ein Aspekt der deutsch-japanischen Wissenschaftsbeziehungen in den 1920er Jahren“ werden auch kurze Auszüge aus publizierten Erinnerungen dieser Studenten vorgetragen. Zum Auftakt der Veranstaltung wird Prof. Dr. Judit Árokay, Direktorin des Instituts für Japanologie und des Zentrums für Ostasienwissenschaften, die Gäste begrüßen. Wolfgang Seifert spricht zum Thema „Wissensdurst und Qualifizierung – japanische Studenten in Heidelberg in den 1920er Jahren“.
Der Leiter des Universitätsarchivs, Dr. Ingo Runde, führt in die Publikationsreihe „Archiv und Museum der Universität Heidelberg – Schriften“ ein. Die Veranstaltung am 25. April findet im Institut für Japanologie, Akademiestraße 4-8, 1. Stock, Raum 136, statt und beginnt um 18 Uhr.
Literaturhinweis:
Wolfgang Seifert (Hrsg.): Japanische Studenten in Heidelberg. Ein Aspekt der deutsch-japanischen Wissenschaftsbeziehungen in den 1920er Jahren. Archiv und Museum der Universität Heidelberg, Schriften 19, herausgegeben von Werner Moritz. Verlag Regionalkultur 2013.