Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) kritisiert, dass das Anerkennungsverfahren für Asylbewerber in Deutschland zu lange dauert.
„Wir wünschen uns zum 60. Geburtstag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge von der Politik, dass endlich die Voraussetzungen für die zügige Durchführung der Asylverfahren geschaffen werden“, sagte DRK-Vizepräsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg. In jedem einzelnen Fall müsse dabei eine angemessene Prüfung des Schutzbegehrens sichergestellt sein.
42,5 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, rund 65.500 davon beantragten 2012 Asyl in Deutschland. Die erste Entscheidung im Asylverfahren trifft das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das heute in Nürnberg sein 60jähriges Bestehen feiert. 2012 lag der Anteil der positiven Entscheidungen des Bundesamtes bei etwa 28 Prozent.
Das DRK begrüßt, dass die für Migration zuständige Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer schon viel bewegt hat und sich unter anderem mit der Gründung des Integrationsbeirats dieser Problematik annimmt.
„Ziel muss es sein, dass die Menschenwürde gewahrt, allen um Schutz anfragenden Menschen ein faires und zeitgerechtes Verfahren ermöglicht und die Integration in unsere Gesellschaft für diejenigen erleichtert wird, die eine Aufenthaltsperspektive erhalten“, sagte Frau von Schenck. Dazu gehöre auch, dass alle Asylsuchende, die nach Deutschland kommen, nach spätestens sechs Monaten gleichberechtigten Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten müssten.
„Es kann nicht sein, dass Menschen jahrelang in Deutschland zur Untätigkeit verdammt auf den Bescheid ihres Asylverfahrens warten,“ sagte die DRK-Vizepräsidentin. Auch sei es wichtig, dass Flüchtlinge auch während des laufenden Asylverfahrens die Teilnahme an Integrations- und Sprachkursen ermöglicht wird. 13,8 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund erreichen keinen Schulabschluss .
Das DRK betreibt etwa 100 Einrichtungen der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer, 40 Flüchtlingsberatungsstellen und 20 Rückkehrberatungsstellen.