Vor dem Otterbacher Rathaus hatten sich die Pfälzer Fuhrmannsschnalzer positioniert. Mit viel Peitschengeknalle begrüßten sie die erneute Weltmeisterin im Bahnradsportfahren Miriam Welte und viele Gäste aus Politik und Sport, die ihr zu Ehren zum Empfang der Gemeinde Otterbach gekommen waren.
Über den „tollen Erfolg“ der jungen Otterbacherin freute sich besonders Verbandsbürgermeister Harald Westrich und verlieh der schon vielfach Ausgezeichneten sogleich noch eine Medaille. „So eine gibt’s nicht wieder“, versicherte er schelmisch im Hinblick darauf, dass die Verbandsgemeinden Otterbach und Otterberg demnächst fusionieren werden.
Ins Schwärmen geriet angesichts der sympathischen Miriam zum wiederholten Male auch der Landrat. „Sie sind die erfolgreichste, charmanteste und diplomatischste Landradlerin der Welt“ befand Paul Junker und erntete mit dieser Wertung viel zustimmendes Lachen.
Glückwünsche überbrachte im Namen des Vorstandes der Kreissparkasse, Volker Degen, stellv. KSK-Vorstandsmitglied. Das Lauterer Kreditinstitut ist Miriam Weltes Hauptsponsor. Die Verbindung seines Hauses mit ihr als Werbepartnerin und Repräsentantin sei ein Glücksgriff, betonte Degen. Soviel sportlicher Erfolg sei einmalig im Geschäftsgebiet der Kreissparkasse.
Theo Augstein, Vorsitzender des Radsportvereins Kaiserslautern dem Welte angehört, erwähnte den zweiten Platz, den sie bei der Landessportlerwahl, gleich hinter der Fußball-Nationalspielerin Celia Okoyino da Mbabi erreichte.
Dabei war es gar nicht sicher, dass Miriam Welte ihren in Melbourne mit Kristina Vogel erstrampelten WM-Sieg dieses Jahr mit ihrer Partnerin in Minsk wiederholen könnte. Denn neben der sportlichen, verfolgen die beiden Radlerinnen auch ihre berufliche Karriere. Erst in Minsk kamen sie nach halbjähriger Unterbrechung wieder dazu, ihr gemeinsames Training aufzunehmen, zuvor mussten sie für ihre Abschlussprüfungen als Polizeikommissarinnen büffeln. Bevor es dann in der Minsk-Arena im Finale gegen die Chinesinnen ging, motivierte Miriam Welte sich und ihre Partnerin noch einmal ganz speziell. Sie habe einen Blick auf die bereitliegenden Siegertrikots geworfen und dann zu Kristina gesagt, „die streifen wir uns in einer Viertelstunde über“. Und so geschah es. Der Weg führte einmal mehr aufs Siegertreppchen.
Europameisterschaft, der dritte Weltcuplauf, wieder die Weltmeisterschaft und danach die Olympia-Qualifikation stehen jetzt auf dem Terminplan und das heißt dann wieder: „Trainieren, trainieren“.