Heidelbergs Klimaschutzkampagne hat sich europaweit bewährt: Das zeigt die Auswertung des EU-Modellprojekts ENGAGE, für das Heidelberg mit seiner Kampagne „Klima sucht Schutz in Heidelberg … auch bei Dir“ Vorbild ist.
Von Växjö bis Pamplona haben sich in der Testphase in den Jahren 2011 und 2012 über 5.800 Bürgerinnen und Bürger aus zwölf Kommunen beteiligt und sich auf Plakaten zum Klimaschutz bekannt. ENGAGE will europaweit das bürgerschaftliche Engagement für Energieeinsparungen und den Klimaschutz fördern.
„Die Kampagne zeigt, dass jeder etwas für den Klimaschutz tun kann und lokaler Klimaschutz messbar ist. Das ist ein unglaublicher Ansporn, in der eigenen Stadt weiter aktiv zu bleiben, Energie einzusparen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Wir freuen uns, dass die Heidelberger Kampagne europaweit so viel Anklang gefunden hat und möchten in Zukunft noch mehr Kommunen zum Mitmachen animieren“, betonte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.
In den ENGAGE-Kommunen haben wie in Heidelberg Fotoaktionen stattgefunden. Die Bürgerinnen und Bürger Europas konnten sich mit ihren Testimonials aktiv zum Klimaschutz bekennen.
Zentrales Instrument der ENGAGE-Kampagne ist die Online-Plattform www.citiesengage.eu. Hier werden die Plakate der Klimaschützer hochgeladen und veröffentlicht. Jetzt sollen die Erfahrungen auf weitere europäische Städte ausgeweitet werden. Bislang haben rund 60 Städte ihre Teilnahme an der Kampagne angekündigt. Die internationale Projektkoordination hat das europäische Städtenetzwerk Energy Cities übernommen, dem OB Würzner als Präsident vorsteht.
Messbarer Erfolg
Die Pionierkommunen der ENGAGE-Initiative haben in den Jahren 2011 und 2012 rund 40.000 Tonnen CO2 eingespart und im Durchschnitt pro Kopf ihre jährlichen CO2-Emissionen um zwölf Prozent verringert. Allein in Heidelberg haben 636 Bürgerinnen und Bürger sowie Initiativen an der Kampagne teilgenommen und rund 1.550 Tonnen CO2 eingespart. Die Ersparnis entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von 141 Bundesbürgern oder 258 Erdumrundungen mit einem durchschnittlichen Pkw.
„Den Erfolg der Kampagne konnten wir in Heidelberg mit Hilfe des Heidelberger CO2-Spiegels und des städtischen Energie-Controlling-Systems messen. Die Bürgerinnen und Bürger, die an der Fotoaktion teilnahmen, wurden dazu aufgerufen, über den CO2-Spiegel ihre persönliche CO2-Bilanz zu erstellen. Ein Jahr später haben wir uns bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Aktion gemeldet und sie befragt, wie und ob sich ihr Klimaschutz-Verhalten geändert hat“, erklärte Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Leiter des Amtes für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie.
Modellkommune Heidelberg
Mit der Kampagne „Klima sucht Schutz in Heidelberg … auch bei Dir“ ruft Heidelberg seit Mai 2007 dazu auf, sich am Klimaschutz zu beteiligen und hat hierzu eine Vielzahl von Konzepten entwickelt. Beispiele: das E-Team-Projekt für Kinder und Jugendliche, das Projekt „Nachhaltiges Wirtschaften“ für mittelständische Unternehmen oder das Förderprogramm „Rationelle Energieverwendung“.
Heidelbergs Weg zur klimaneutralen Kommune
Heidelberg setzt seit Jahren auf einen aktiven Klimaschutz und ist in nationalen und internationalen Netzwerken aktiv. Als eine von 19 Modellkommunen bundesweit beteiligt sich Heidelberg am Förderprogramm „Masterplan 100 % Klimaschutz“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Ziel ist die klimaneutrale Kommune: Bis 2050 will Heidelberg die CO2-Emissionen um 95 Prozent reduzieren und den Energiebedarf der Kommune um die Hälfte senken. Dies will die Stadt gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie zentralen Akteuren der Stadt erreichen.
Weitere Informationen zum EU-Projekt ENGAGE gibt es im Internet unter www.citiesengage.eu, zum Klimaschutz in Heidelberg unter www.heidelberg.de/umwelt und zum CO2-Spiegel unter www.heidelberg.de/co2spiegel.