Die rheinland-pfälzische Landesregierung setzt sich seit Jahren durch Aufklärung und Information dafür ein, freiheitseinschränkende Maßnahmen in der Pflege zu vermeiden. Nun wurde die Broschüre „Es geht auch anders!“ entwickelt, mit der das Sozialministerium Angehörigen und Pflegenden erfolgreich erprobte Wege und Alternativen aufzeigt, um freiheitsentziehende Maßnahmen zu vermeiden und trotzdem den Schutz der betroffenen Menschen zu gewährleisten.
Sozialminister Alexander Schweitzer hob hervor, dass freiheitsentziehende Maßnahmen wie Beruhigungsmittel, Bettgitter oder Bettgurte gravierende Eingriffe in die Menschenrechte eines pflegebedürftigen Menschen darstellen, in der Regel keine positiven Wirkungen haben und auch nicht vor vermeintlichen Gefahren schützen. „Auch wenn die Verantwortung und Sorge um die pflegebedürftigen Menschen groß ist, müssen sich Pflegende bewusst machen, wie weitreichend die Folgen für die Betroffenen sind. Häufig lösen solche Maßnahmen bei den Pflegebedürftigen negative Gefühle und Angstzustände aus, die ihr Gesamtbefinden verschlechtern. Leider werden solche Entwicklungen oft nicht im Zusammenhang mit dem wohlgemeinten Handeln gesehen“, so Schweitzer.
„Der Umgang mit pflege- und unterstützungsbedürftigen Menschen ist für Pflege- und Betreuungskräfte, pflegende Angehörige sowie gesetzliche und ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer mit einer hohen Verantwortung verbunden. Ich hoffe, dass die Broschüre dazu beiträgt, allen Pflegenden und den pflegebedürftigen Menschen in ihrer Obhut den Alltag zu erleichtern“, so der Minister.
Die Broschüre „Es geht auch anders!“ kann kostenfrei über das Internet unter www.msagd.rlp.de (Bestellservice) oder per Post im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Bauhofstraße 9, 55116 Mainz, bestellt werden. Er ist auch in den 135 Pflegestützpunkten in Rheinland-Pfalz (www.onlinesuche.rlp.de) erhältlich.