Die Anzahl der Tuberkulose-Neuerkrankungen in Baden-Württemberg hat 2012 im Vorjahresvergleich weiter abgenommen. Allerdings steigt der Anteil der Patienten, bei denen die wichtigsten Hauptmedikamente nicht mehr wirken, wie das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg anlässlich des Welttuberkulosetags am 24. März 2013 mitteilt.
Konkret wurden im Jahr 2012 noch 484 Neuerkrankungen an Tukerkulose gezählt. Im Jahr 2011 waren es noch 508 Fälle gewesen,im Jahr 2003 sogar 899 Fälle. Somit ist in den letzten zehn Jahren die Fallzahl um 43 Prozent zurückgegangen. Sinkende Fallzahlen dürfen jedoch nicht zu einer Unterschätzung dieser sehr ernsthaften Erkrankung führen.
Vor allem die steigende Anzahl von Infektionen mit Tuberkulose-Erregern, die nicht mehr durch die gängigen Tuberkulose-Medikamente behandelbar sind, ist alarmierend. Im Jahr 2009 lag der Anteil aller Tuberkuloseerreger mit dieser sogenannten Resistenz gegen die zwei wichtigsten Hauptmedikamente bei 0,2 Prozent. Im Jahr 2011 war der Anteil zweifach resistenter Tuberkulosen mit 1,6 Prozent bereits achtfach höher. In drei Fällen wurde sogar eine Resistenz gegen die fünf wichtigsten Medikamente nachgewiesen. Ein vorrangiges Ziel ist die erfolgreiche Behandlung von Tuberkulose-Fällen, um die Übertragung der Tuberkulose-Erreger auf weitere Personen zu verhindern und die Entwicklung von Resistenzen zu vermindern. Eine wichtige Rolle spielen hierbei auch die Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen der Tuberkulose-Fürsorgestellen bei den Gesundheitsämtern, deren Arbeit ganz entscheidend zur Vermeidung der Verbreitung von Tuberkulose beiträgt.