Am 22. März ist Weltwassertag, in diesem Jahr unter dem Motto „Wasser und Zusammenarbeit“. Wie bedeutend Wasser ist, zeigt aktuell der Einsatz des THW in Jordanien.
„Eine der wichtigsten Aufgaben unserer THW-Kräfte im Flüchtlingscamp al Za´atari ist es, die syrischen Flüchtlinge mit ausreichend Wasser zu versorgen“, sagte THW-Präsident Albrecht Broemme heute in Berlin anlässlich des internationalen Weltwassertages.
Einsatzkräfte des THW stehen in Deutschland und für das Ausland zum Einsatz bei Engpässen der Trinkwasserversorgung bereit. Aktuell organisieren THW-Kräfte im jordanischen Flüchtlingslager al Za´atari im Auftrag der UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, die Wasserversorgung. In diesem Lager nahe der Grenze zu Syrien leben mehr als 75.000 Flüchtlinge. Seit Juli letzten Jahres überwachen und überprüfen THW-Kräfte den Aufbau, Betrieb und die Wartung der WASH-Komponenten (Wasser, Sanitär, Hygiene) im Flüchtlingslager und tragen somit zur Verbesserung der Lebensbedingungen bei. Bislang sind unter Leitung des THW mehr als 400 Sanitäreinheiten mit rund 1.000 Toiletten und Duschen entstanden. Zur Zeit arbeiten 14 Helfer und Helferinnen mit einheimischen, vom THW engagierten Kräften zusammen.
Um nach Katastrophen auch kurzfristig zu helfen, stehen Einsatzkräfte des THW jederzeit bereit. Die Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA) kann binnen weniger Stunden weltweit zum Einsatz kommen, um Menschen mit Wasser zu versorgen. Zur Ausstattung gehören Wasseraufbereitungsanlagen, Wasserlabors, Materialien für die Instandsetzung von Brunnen und zur Reparatur beschädigter Wasserleitungen. So versorgten nach dem Erdbeben in Haiti 2010 SEEWA-Kräfte die Menschen in der Region Port au Price 18 Monate lang mit über 75 Millionen Litern Trinkwasser.
Auch in Deutschland wird das THW gelegentlich zur Trinkwasserversorgung eingesetzt. Die THW-Kräfte der Fachgruppe „Trinkwasserversorgung“ können Trinkwasser bereitstellen und bei Bedarf zur Verteilung transportieren. Anlässe sind beschädigte Trinkwasserleitungen, ausgefallene Pumpen oder Verunreinigungen im Trinkwasser, wie zum Beispiel bei der Flut an der Elbe 2002. Um dem hohen Qualitätsstandard an das deutsche Trinkwasser gerecht zu werden, verfügt das THW über moderne Trinkwasseranlagen, die selbst verschmutztes Oberflächenwasser zu Trinkwasser machen können. Darüber hinaus kann das THW dabei unterstützen, Trinkwassernetze und -förderstrecken instand zu setzen.
Das THW ist die Einsatzorganisation der Bundesrepublik Deutschland im Bevölkerungsschutz und wird zu 99 Prozent von ehrenamtlichen Kräften getragen. Mit technischem Fachwissen und Spezialgerät ist das THW ein Partner für Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen in Deutschland, Europa und weltweit. Das THW ist Teil des deutschen Beitrags im Europäischen Gemeinschaftsverfahren und leistet im internationalen Bereich technisch-humanitäre Hilfe. Seit seiner Gründung war das THW in den vergangenen sechs Jahrzehnten weltweit in mehr als 130 Ländern zur technischen Soforthilfe, bei Projekten und Hilfsgütertransporten im Einsatz.