Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Heidelberg hat den Bau eines ersten Moduls des modular aufgebauten Gasmotoren-Heizkraftwerks beschlossen, das der Energieversorger derzeit plant. Damit wird der Anteil der Eigenerzeugung der Stadtwerke Heidelberg ab Ende 2013/ Anfang 2014 um weitere 4,5 MW erhöht.
Im Oktober 2013 hatte der Aufsichtsrat das Unternehmen mit der Planung eins Gas-Heizkraftwerks beauftragt. Eine erste Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass ein Gasmotoren-Heizkraftwerk mit bis zu 50 MWel und 50 MWth die wirtschaftlich günstigste Erzeugungsvariante dargestellt.
Die Planungen sind inzwischen soweit fortgeschritten, dass nun der Beschluss zum Bau von sechs Anlagen als erstes Modul gefällt wurde. „Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) will den Anteil erneuerbarer Energien am bundesdeutschen Strommix voranbringen und legt daher fest, dass Strom aus diesen Anlagen vorrangig in den Markt eingespeist und gesichert vergütet wird. Diese aktuelle Rechtslage ist die Basis dafür, dass wir zunächst mit dem Bau von sechs mit Biogas betriebene Anlagen starten“, erläutert Dr. Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg. „Zusammen mit unserem Holz-Heizkraftwerk sorgen wir so dafür, dass die öffentliche Wärmeversorgung noch klimaschonender wird“. „Den nachhaltigen Brennstoff werden wir virtuell von Lieferanten beziehen, die die Aufbereitung und Einspeisung des Biogases in das überregionale Transportnetz für Erdgas garantieren“, ergänzt Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie und zuständig für die Energiebeschaffung.
Die aktuelle Diskussion zur Höhe der EEG-Umlage lässt eine Kürzung bei der Förderung neuer Anlagen für erneuerbare Energien erwarten. Deshalb sollen die sechs Anlagen mit einer Leistung von je 0,75 MWel schon Ende 2013/Anfang 2014 in Betrieb gehen. „Aktuell ist vorgesehen, die Anlagen bei den bestehenden Heizwerken in Heidelberg-Boxberg, Pfaffengrund und Bergheim zu installieren, da dort günstige Voraussetzungen für die Anbindung an alle erforderlichen Leitungsnetze – Erdgas, Strom und Fernwärme – gegeben sind. Damit wird die Versorgungssicherheit noch weiter erhöht“, berichtet Teigeler. Bis zum Jahr 2014 werden die Stadtwerke Heidelberg rund 4 Millionen Euro in den Bau dieses ersten Moduls investieren. Die Planungen an den nächsten Modulen des Gasheizkraftwerks laufen parallel weiter; wie geplant werden sie Ende 2016 ans Netz gehen.
„Das Gasmotoren-Heizkraftwerk ist ein Baustein der Energiekonzeption 2020, mit dem wir die Energiewende in der Region voranbringen“, erläutert Dr. Rudolf Irmscher. „Damit erhöhen wir auch unsere Wirtschaftlichkeit und verschaffen uns eine größere Unabhängigkeit von den Beschaffungsmärkten – zugunsten unserer Kunden“. Das Unternehmen plant, bis Ende des Jahres 2016 den Anteil der Eigenerzeugung auf 30 bis 40 Prozent zu erhöhen. Der aktuelle Bau des Holz-Heizkraftwerks im künftigen „Energiepark“ auf dem Werksgelände Heidelberg–Pfaffengrund ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Energiekonzeption 2020. Das Kraftwerk geht Ende des Jahres 2013 in Betrieb.