Weinheim kann 2014 wieder ein Stadtjubiläum feiern – Vereine sind eingebunden
„Wenn der Herr Herzog persönlich und zwei Freie mit ihm durch eigenen Eid versichern, dass die Burg Windeck und die neue Stadt daselbst sein Eigentum seien, zu besserem Recht als die Lorscher Kirche daran hat, so wird er sich daran erfreuen.“
Da steht es. Es handelt sich um eine Urkunde, datiert vom 15. April 1264, den „Hemsbacher Schiedsspruch“. Darin wird Weinheim erstmals als „neue Stadt“ bezeichnet. Das ist der Beweis, dass es zuvor eine Verleihung von Stadtrechten gegeben haben muss – samt aller Privilegien.
Die Ernennungsurkunde liegt nicht vor, so dass das Jahr 1264 als das Ersterwähnungsjahr gilt für Weinheim – als Stadt, als „novum oppidum“. Gemeint war der Teil Weinheims, der heute gemeinhin als „Altstadt“ bezeichnet wird, historisch korrekt in diesem Kontext aber eigentlich die „Neustadt“ war.
Das ist der historische Hintergrund, vor dem Weinheim im Jahr 2014 sein nächstes großes Stadtjubiläum feiert: „750 Jahre Stadt Weinheim“. Die Vorbereitungen sind schon in vollem Gange, einige Projekte und Veranstaltungen sind bereits in Arbeit, wie Oberbürgermeister Heiner Bernhard jetzt den Vertretern der Weinheimer Vereine berichten konnte.
Zunächst, die Weinheimerinnen und Weinheimer scheinen – acht Jahre nach der 1250-Jahr-Feier der Ersterwähnung der Siedlung Weinheim – wieder Lust auf Jubiläumsjahr zu verspüren.
Mehr als 100 Personen kamen zum ersten Info-Abend, lauschten gespannt und kündigten teilweise schon eigene Beiträge an. „Wir wollen die Bevölkerung wieder möglichst breit in das Jubiläum einbinden“, appellierte OB Bernhard und zeigte sich gewiss, dass die bürgerschaftlichen Akteure in Weinheim auch diesmal das Jubiläum bereichern werden.
Im Rathaus selbst kümmert sich eine Arbeitsgruppe unter Federführung des Kulturbüros um das Jubiläum, dazu gehören Stadtarchivarin Andrea Rößler, Museumsleiterin Claudia Buggle, OB-Referentin Gabi Lohrbächer-Gérard, Kulturbüroleiter Gunnar Fuchs, Pressesprecher Roland Kern und Maria Zimmermann vom Stadt- und Tourismusmarketing. Interessanter Aspekt: Die Nachbarstädte Schriesheim und Lorsch feiern auch 2014 ein Stadtjubiläum; eine Vernetzung ist durchaus geplant.
Nachdem Andrea Rößler den historischen Hintergrund erläutert hatte, gab Gunnar Fuchs einen Überblick über die bereits geplanten Veranstaltungen im Jubiläumsjahr.
Unter anderem soll es einen Festakt am 12. April in der Stadthalle geben, am 10. und 11. Mai bestücken „Kramer, Zunft und Kurtzweyl“ wieder einen Mittelalterlichen Markt in den Schlosshöfen, am 27., 28., und 29. Juni geben die Hobby-Theaterleute des Ensemble „Holzwurm“ ein extra auf das Jubiläum zugeschnittenes Freiluft-Theaterstück. Die Bühne wird am Ulnerschen Stift in Richtung Münzgasse errichtet. Am Samstag, 5. Juli, ist ein Stadtfest mit Beteiligung der Partnerstädte geplant, am Sonntag, 5. Oktober, eine Fahrt mit historischen Kutschen entlang der Bergstraße von Schriesheim über Weinheim nach Lorsch. Außerdem wird die „Ilustrierte Chronik einer Stadt“, die 1991 endete, in einem zweiten Teil bis ins Jahr 2013 vervollständigt.
Weitere Veranstaltungen und Projekte von Vereinen sollen folgen und in den Veranstaltungskalender aufgenommen werden.
Ein Jubiläumssekt, Flaschengärung von Weinheimer Rieslingtrauben, liegt bereits auf der Hefe.
Weitere Infos, Termine, Anregungen zum Jubiläum nimmt das Weinheimer Kulturbüro entgegen, Telefon 06201-82 591, mail: kulturbuero@weinheim.de.