Katala-Stiftung auf den Philippinen protestiert und wirbt um internationale Unterstützung

Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel (links) und Landaus Bürgermeister Thomas Hirsch am Infostand des Freizeitbad La Ola auf der Landauer Wirtschaftswoche, wo ebenfalls für das Tropenwaldprojekt geworben wurde (Quelle: Zoo Landau)

Trotz massiver Proteste seitens potentiell betroffener Bewohner und Umweltgruppen auf der philippinischen Insel Palawan, hat der verantwortliche sogenannte „Rat für nachhaltige Entwicklung“ eine Genehmigung eines 15 Megawatt Kohlekraftwerks erteilt, das nur etwa einen Kilometer entfernt von einem Naturschutzgebiet der vorgelagerten Insel Rasa errichtet werden soll.

Das Schutzgebiet ist Lebensraum für über ein Viertel der Weltpopulation des mit inzwischen nur wenig hundert Exemplaren kritisch von Ausrottung bedrohten Rotsteiß- oder Philippinen-Kakadus. Die Artenschutzarbeit wird seit über vierzehn Jahren von der philippinischen Naturschutzorganisation Katala Foundation betreut. Seit mehreren Jahren erfahren die Schutzaktivitäten der Katala-Stiftung Unterstützung u.a. durch das Landauer Freizeitbad La Ola der Stadtholding Landau und über den eigens dafür eingerichteten Ökogastarif „e.lan natur“ des regionalen Energieversorgers EnergieSüdwest. In Kooperation mit dem Zoo Landau in der Pfalz wird ein Projekt zum Waldschutz und zur Wiederaufforstung in zwei weiteren Projektgebieten der Katala Foundation, die ebenfalls dem Rotsteißkakadu und weiteren hochgradig bedrohten Tier- und Pflanzenarten zugutekommen, gefördert. „Auch wenn die von uns finanzierten Schutzgebiete von den jetzigen Kraftwerksplänen nicht direkt betroffen sind, so macht uns das mögliche Schicksal der Kakadus auf der Insel Rasa doch betroffen“, sagt dazu Landaus Bürgermeister und Geschäftsführer der Stadtholding Landau, Thomas Hirsch. Überall auf der Welt werde Energie gebraucht, aber hier wie in anderen Ländern müsse darauf geachtet werden, dass mit der Energieerzeugung möglichst wenige Umweltbeeinträchtigungen einhergehen. Dies gelte vor allem dort, wo es um besonders empfindliche Ökosysteme gehe.

Grund genug, nun auch in erneuter Kooperation mit dem Landauer Zoo sowie z.B. auch mit Unterstützung der deutschen Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationschutz e.V. (ZGAP) aktiv zu werden. Die ZGAP organisiert nun im deutschsprachigen Raum den Wiederstand gegen das geplante Projekt, notfalls auch auf juristischem Wege. Gehofft wird auch auf internationale Unterstützung beim Protest. Dazu wurde eigens eine Internet-Petition ins Leben gerufen, unter:
http://www.change.org/petitions/palawan-council-for-sustainable-developm….

”Palawan ist als letztes ökologisches Refugium der Philippinen bekannt und wirbt mit diesem Image auch um Touristen und Projekte für die Entwicklungszusammenarbeit. Umso unverständlicher ist die Genehmigung des Kraftwerkes, das nachweislich schlecht für den Natur- und Klimaschutz ist, bei der Bevölkerung keine Akzeptanz findet und sogar ökonomisch unsinnig ist!” kommentiert der Landauer Zoodirektor und ZGAP-Vorsitzende, Dr. Jens-Ove Heckel, und er ergänzt: „Gegenwärtig bekommt das Naturschutzprojekt auf Palawan das volle Spektrum korrupter Politik und ineffektiver, abhängiger Behörden zu spüren. Das zehrt gerade sehr an den Gemütern aller Unterstützer, aber wir hoffen, dass wir das Schlimmste abwenden können.“