Heidelberg ist eine von weltweit 36 Städten, die einen City Biodiversity Index (CBI) zur Bewertung der biologischen Vielfalt der Arten und Biotope erstellt haben. „Als Stadt haben wir eine besondere Verantwortung, die Lebensräume der Tiere und Pflanzen zu schützen und die biologische Vielfalt zu erhalten. Hierfür ist der City Biodiversity Index ein hilfreiches Instrument“, sagt Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.
Der CBI ist international anwendbar und soll die Situation und Entwicklung in einer Kommune abbilden. Ein interkommunaler Vergleich wird nicht angestrebt, da die Gegebenheiten in den Städten zu unterschiedlich sind. Anhand von 23 Indikatoren, zu denen beispielsweise Artenzahlen oder Naturschutzflächen gehören, bewertet der CBI den aktuellen Zustand der Biodiversität. Mittels regelmäßiger Aktualisierung können Verbesserungen oder Verschlechterungen aufgezeigt werden. In circa fünf Jahren soll der CBI für Heidelberg neu erstellt werden.
Heidelberg punktet mit Erholungsflächen
Heidelberg schneidet laut CBI besonders gut bei den naturnahen Erholungsflächen ab. Nahezu die Hälfte der Gesamtfläche besteht zum Beispiel aus Grünanlagen, Wäldern oder Obstwiesen.
Als sehr gut wird auch bewertet, dass Heidelberg über kommunale Aktionspläne zur Biodiversität verfügt. Hierzu gehören der Artenschutzplan, in dem Gebiete mit einer besonderen Häufung von Rote-Liste-Arten als Schwerpunktgebiete definiert sind, oder die Biotopvernetzung, die die Ausbreitung von Tier-und Pflanzenarten über verstreut liegende Biotope ermöglicht. Gelobt wird außerdem die enge Zusammenarbeit der Stadt mit Verbänden, Vereinen und anderen Institutionen.
Für eine erneute Erstellung des CBI wird eine große Herausforderung die Aktualisierung der Artenlisten sein. Dazu gehört auch, dass die Stadt weiterhin Anstrengungen unternimmt, um den Artenbestand zu sichern und zu stärken.
Der CBI listet derzeit 1.054 Pflanzenarten, 130 Vogelarten, 98 Schmetterlingsarten, 15 Fledermausarten und 32 Fischarten, die in Heidelberg heimisch sind. Das reicht vom Wanderfalken, der seit dem Jahr 2000 wieder auf der Heiliggeistkirche brütet, über den aalartigen Wanderfisch Flussneunauge, bis hin zur Bechsteinfledermaus, die im Heidelberger Stadtwald vertreten ist.
Heidelberg setzt sich bundesweit und international für den Schutz der biologischen Vielfalt ein. OB Würzner ist Vorsitzender des bundesweiten Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt“. Das Bündnis will die Interessen der Kommunen gegenüber Bund, Ländern und der Europäischen Union vertreten. 2007 wurde Heidelberg als „Bundeshauptstadt im Naturschutz“ ausgezeichnet.