Aktion an der Theodor-Heuss-Brücke in Heidelberg machte auf die Benachteiligung von Frauen aufmerksam.
Anlässlich des Weltfrauentags erklärt Franziska Brantner, grüne Bundestagskandidatin im Wahlkreis Heidelberg und Mitglied im Gleichstellungsausschuss des Europaparlaments:
"Heute am 8. März, am Tag der Rechte der Frau, erinnern wir an das Engagement unzähliger Frauen, die in der Vergangenheit Großes für die Gleichstellung der Geschlechter geleistet haben. Vieles, was wir heute als selbstverständlich erachten, musste erst mühsam gegen den Widerstand alter Herren erkämpft werden. Aber auch heute noch braucht es die Initiative und den langen Atem vieler Frauen, um verkrustete Verhältnisse aufzubrechen.Im Gleichstellungsbericht der Bundesregierung steht: Die Kosten des gegenwärtigen Nichtstuns übersteigen die einer zukunftsweisenden Gleichstellungspolitik bei weitem. Trotz dieser Erkenntnis werden Frauen tagtäglich diskriminiert.
In Deutschland erhalten Männer für die selbe Arbeit wie Frauen 22% mehr Gehalt. Baden-Württemberg liegt mit einem Entgeltunterschied von 27% sogar an der unrühmlichen Spitze im deutschlandweiten Vergleich. Und Frauen machen noch immer lediglich 4% in den Vorständen der 200 größten deutschen Unternehmen aus.Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist ein im Grundgesetz verankertes Recht und Auftrag an den Staat zugleich, der Diskriminierung entgegenzuwirken. Wir Grüne machen uns schon lange auf allen politischen Ebenen stark für eine gerechte Bezahlung von Frauen, einer Abschaffung des Ehegattensplittings, das Frauen in alten Geschlechterrollen festhält, sowie einer festen Frauenquote von mindestens 40% in Aufsichtsräten.
Neben der Wirtschaft ist jedoch auch die Politik und die Verwaltung gefordert. In den baden-württembergischen Gemeinderäten kommen auf eine Frau vier Männer. In den Kreistagen liegt der Frauenanteil sogar nur bei 16%. Um dieseStrukturen endlich aufzubrechen, brauchen wir paritätisch besetzte Listen für die Kommunalwahlen.
Wir Grüne stehen in der Tradition der Frauenbewegungen. Ob in Deutschland oder weltweit, wo Frauen vielerorts unter Unterdrückung, Armut und Diskriminierung leiden, setzen wir uns für die Rechte der Frauen ein. Vieles wurde in den 103 Jahren nach dem ersten Weltfrauentag 1910 erreicht. Wir dürfen in unserem Engagement nicht nachlassen und müssen Wirtschaft, Politik und Verwaltung in die Pflicht nehmen."
Gemeinsam mit dem Kreisverband von Bündnis90/Die Grünen machte Franziska Brantner mit einer Aktion an der Theodor-Heuss-Brücke in Heidelberg auf die nach wie vor bestehende Benachteiligung von Frauen aufmerksam. Dabei unterteilten sie die Treppe von der Brücke an das Neckarufer hinab in zwei als "Männeraufstieg" und "Frauenaufstieg" betitelte Hälften.
Während man den "Männeraufstieg" ungehindert nach oben schreiten konnte, versperrten beim "Frauenaufstieg" schwarz-gelbe Hürden, die stellvertretend für die vielfältigen Diskriminierungen, denen Frauen ausgesetzt sind, stehen, den Weg nach oben.