400.000 Euro stellt der Gemeinderat 2013 für Zuschüsse zur energetischen Sanierung von Ein- bis Dreifamilienhäusern in Mannheim bereit. Umwelt-Bürgermeisterin Felicitas Kubala hat das neu aufgelegte Förderprogramm vorgestellt und eine Bilanz der vergangenen Förderperioden gezogen.
„Die Fördermittel aus dem Mannheimer Förderprogramm ‚Energetische Sanierung‘ bieten einen zusätzlichen Anreiz, die Klimabilanz schlecht gedämmter Gebäude zu verbessern“, berichtet Kubala. „So haben wir gemeinsam mit den Eigentümern seit 2010 den Energiebedarf von fast 300 Häusern um insgesamt knapp drei Millionen Kilowattstunden pro Jahr reduziert. So vermeiden wir jedes Jahr über 770 Tonnen CO2.“
In den vergangenen Jahren wurden die bereitgestellten Fördermittel stets komplett abgerufen. „Neben der Energieeinsparung bringt das Programm auch einen wichtigen Impuls für das regionale Handwerk“, betont Tina Götsch, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Mannheim. „2012 haben wir zum Beispiel mit Zuschüssen von 423 000 Euro aus Mitteln der Stadt und der Klimaschutzagentur insgesamt 3,9 Millionen Euro Investitionen angestoßen – das ist mehr als das Neunfache der Förderung.“
Über die Hälfte der Fördermittel flossen 2012 in die Fassadendämmung, knapp 40 Prozent wurden für das Dämmen von Dächern und obersten Geschossdecken ausgegeben. Die restlichen 7 Prozent kamen der Erneuerung von Fenstern zu Gute, die nur zusammen mit einer Dach- oder Fassadendämmung gefördert wird. Über die Hälfte der Förderung wurde für Gebäude verwendet, die vor 1958 erbaut wurden. Deutlich mehr als 90 Prozent der Mittel flossen in Häuser, die älter als 35 Jahre sind. Ein besonders großer Teil der 113 bewilligten Anträge wurde 2012 in Feudenheim (30), Sandhofen (12) und auf der Rheinau (10) gestellt.
Wer die Wärmedämmung seines eigengenutzten oder vermieteten Ein-, Zwei- oder Dreifamilienhauses verbessern will, kann bei der Klimaschutzagentur Mannheim Zuschüsse beantragen. Dort wird auch eine kostenfreie und unverbindliche Beratung für Interessenten angeboten. „Es lohnt sich übrigens, schnell zu sein“, gibt Götsch potenziellen Antragstellern einen Tipp: „Die meisten Anträge wurden in den vergangenen Jahren gleich zu Jahresbeginn gestellt, da die Fördermittel meist sehr bald komplett vergeben sind.“
Aktuell plant die Klimaschutzagentur, die Energieeinsparungen exakt zu evaluieren, die durch die Sanierungen erzielt wurden. Dazu erhalten demnächst alle Hauseigentümer einen Fragebogen, die mit ihren Fördermitteln gleichzeitig einen Wärmepass beantragt haben. So können die Energieverbräuche vor und nach der Sanierung detailliert verglichen und ‚weiche Faktoren‘ wie die Zahl der Personen im Haushalt berücksichtigt werden.
Das Förderprogramm ‚Energetische Sanierung‘ wurde im Mai 2000 erstmals vom Gemeinderat der Stadt Mannheim beschlossen. Damals wurden 400 000 DM (205 000 Euro) bereitgestellt, die neben der besseren Gebäudedämmung auch für Solarthermieanlagen eingesetzt werden konnten. Seitdem wurde das Programm stetig fortgeführt und ausgebaut. Seit 2012 stehen pro Jahr 400 000 Euro zur Verfügung.