Das geplante Logistikzentrum der Metro Group im Frankenthaler Industriegebiet „Am Römig“ wird nicht gebaut werden. Dies wurde Oberbürgermeister Theo Wieder in einem heutigen Gespräch von den Verantwortlichen der Metro AG mitgeteilt. Hintergrund für die Absage der Großansiedlung sind die anhaltenden Diskussionen in der Region und die dadurch entstandenen Verzögerungen beim Beschluss des Bebauungsplans, so dass die vorgesehenen Zeitpläne der Metro für die Inbetriebnahme des 1. Bauabschnitts des Ansiedlungsvorhabens nicht mehr einzuhalten sind.
OB Wieder bedauert den Verlust der Metro-Ansiedlung für den Standort Frankenthal außerordentlich. Dadurch können etwa 700 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze nun nicht realisiert werden.
„Die Absage trifft jedoch nicht nur Frankenthal, sondern ist ein schlechtes Signal für die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar. Wenn ein Großunternehmen viele Millionen Euro in der Region investieren will, erwartet es, dass neben allgemeinen öffentlichen Themen auch seine Interessen und hier insbesondere seine Zeitpläne Beachtung finden. Darauf habe ich in vielen Diskussionen immer wieder ausdrücklich hingewiesen“, so OB Theo Wieder.
„Vor dem Hintergrund der anhaltenden heftigen Debatten um die Metro-Ansiedlung in den vergangenen Wochen und Monaten, habe ich immer wieder dafür plädiert, die Interessen dieses Investors zu berücksichtigen. Durch die anhaltende öffentliche Diskussion ist dem Unternehmen wohl letztlich ein Gefühl des „nicht willkommen sein“ in der Region vermittelt worden, was für den heute verkündeten Ausstieg aus dem Projekt sicher mitursächlich war. Gerade vor einer solchen Entwicklung habe ich in den letzten Monaten immer wieder gewarnt“, betont Wieder.
Die Stadt Frankenthal hat in den letzten beiden Jahren dieses Ansiedlungsvorhaben entschieden vorangetrieben. Das Inkrafttreten des Bebauungsplans stand nun unmittelbar bevor. Allerdings sah sich dieses Vorhaben heftigen öffentlichen Diskussionen insbesondere aus der Frankenthaler Nachbarstadt Ludwigshafen ausgesetzt, weil man dort zu große Verkehrsprobleme befürchtet hat. Die Stadt Frankenthal hat demgegenüber immer wieder ihre Bereitschaft betont, alle diese Verkehrsprobleme durch sachgerechte und angemessene Umbaumaßnahmen sowohl im Kreuzungsbereich der beiden Landesstraßen als auch an der Auf- und Abfahrt der Autobahnanschlussstelle Ruchheim der A 650 zeitnah zu lösen. Die hierfür erforderlichen Maßnahmen waren bereits auf den Weg gebracht.
Ungeachtet dieser wenig erfreulichen Entwicklung wird die Stadt Frankenthal den Bebauungsplan „Am Römig – 2“ weiterverfolgen und in der nächsten Sitzung des Stadtrates am 13. März 2013 in Kraft setzen.
Wir halten an diesem Standort selbstverständlich weiter fest. Als Mittelzentrum und Wirtschaftsstandort werden wir auch in Zukunft alle Anstrengungen unternehmen, attraktive Unternehmen zu gewinnen. Für das Gebiet „Im Römig“ gibt es bei der Stadt Frankenthal weitere Interessenten. Mit diesen werden wir nun umgehend Kontakt aufnehmen und auf der Grundlage des bereits ausgearbeiteten Bebauungsplans Ansiedlungen zu realisieren. Wir hoffen auf die enge Kooperation in der Region und auf die Einsicht, dass nur solche Ansiedlungen die für die Zukunft der Region wichtigen Arbeits- und Ausbildungsplätze bringen können. Auch die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur werden wir entschieden vorantreiben, um so sowohl den Interessen der Menschen als auch den Interessen von Investoren Rechnung zu tragen.