Entwicklungsbeirat tagte zum 9. Mal – Eckpunkte zum weiteren Verfahren vorgestellt
Der Entwicklungsbeirat Konversion tagte am vergangenen Dienstag zum 9. Mal im Großen Rathaussaal des Heidelberger Rathauses. Dabei informierte sich das Gremium über erste Ansätze für die zivile Nachnutzung der Areale in der Südstadt sowie über Eckpunkte des weiteren Verfahrens. Zudem stellten die Planer den aktuellen Stand des Dialogischen Planungsprozesses für die integrierte Betrachtung aller Konversionsflächen im gesamtstädtischen Kontext dar.
Heidelbergs Erster Bürgermeister Bernd Stadel fasste die zurückliegenden Aktivitäten zusammen – darunter die erfolgreichen Bürgerforen. Er betonte, dass die Arbeitsergebnisse für die Erstellung der Nutzungskonzepte durch die Fachplanung als sehr konstruktiv bewertet würden. „Sie tragen dazu bei, die Entwicklung der Liegenschaften in einem breiten stadtgesellschaftlichen Konsens anzugehen“, so Stadel.
Um die bisherigen Ergebnisse planerisch zu sichern, habe der Bauausschuss dem Gemeinderat die Aufstellung eines Bebauungsplans für Mark-Twain-Village und Campbell Barracks empfohlen. Dieser werde eng mit dem Dialogischen Planungsprozess verknüpft.
Stadtkämmerer Hans-Jürgen Heiß berichtete über Vorgehensweisen und Strategie der Stadt Heidelberg im Konversionsprozess. So wurde u. a. eine Entwicklungsgesellschaft gegründet: die Konversionsgesellschaft Heidelberg mbH. Denn: Für eine Absicherung der noch vom Gemeinderat zu definierenden Entwicklungsziele für die einzelnen, z. T. sehr unterschiedlichen Flächen könne ein Ankauf von Bereichen sinnvoll bzw. sogar zwingend erforderlich sein.
„Die Erfahrungen anderer Städte und Gemeinden haben gezeigt, dass eine eigens hierfür gegründete Gesellschaft ein geeignetes Instrument darstellt“, erläuterte Heiß. „Dabei können die städtebaulichen Ziele der Stadt Heidelberg durch Ankauf, Entwicklung und Weiterveräußerung aktiv gesteuert und unterstützt werden.“ Heiß stellte klar, dass die GmbH ein Vehikel ist, um die entsprechenden Vorgaben des Gemeinderates zum Umgang mit den Flächen umzusetzen.
Über den aktuellen Stand und das weitere Verfahren des Dialogischen Planungsprozesses in der Südstadt informierten Dr. Jürgen Schmitt, Projektsteuerer der NH ProjektStadt, und Dr. Thorsten Erl, ARGE 711lab/metris Architekten. Ergänzend fasste die Bürogemeinschaft Sippel und Buff nochmals die umfassenden Ergebnisse der vergangenen Bürgerforen zusammen. Mögliche Entwicklungsoptionen würden derzeit fachplanerisch weiter vertieft.
In Bezug auf die Südstadt soll bis April ein erster Entwurf für ein Nutzungskonzept der Areale beidseits der Römerstraße vorliegen. Dieser soll dann beim nächsten Bürgerforum am 18. April 2013 mit interessierten Heidelbergerinnen und Heidelbergern intensiv diskutiert werden. Parallel wird an einem integrierten Konzept für alle Konversionsflächen gearbeitet.
Ein Bürgerforum hierzu fand bereits am 7. Dezember 2012 statt. Dort wurden erste Ideen für die besonderen Eignungen der einzelnen Gebiete in Bezug auf die Umsetzung der Leitlinien thematisiert.
In der Sitzung am Dienstag erfuhren die Mitglieder des Entwicklungsbeirates nun Näheres zum aktuellen Sachstand: Derzeit erfolge – unter Berücksichtigung aktueller Gutachten – eine fachplanerische Bewertung der Flächeneignung. Die nächste Veranstaltung zur Konversion auf gesamtstädtischer Ebene soll noch vor der Sommerpause stattfinden.
Fragen der Mitglieder des Entwicklungsausschusses befassten sich im Laufe des Abends primär mit den zu erarbeitenden Nutzungskonzepten. Ebenfalls im Fokus: die anstehenden Wertgutachten für die Flächen und Gebäudekomplexe in der Südstadt wie auch die anvisierten Zeitläufe des Prozesses insgesamt.
Die Fragen der anwesenden Bürger im Auditorium bezogen sich vorrangig auf die Einbringung eigener Vorschläge. Hier wird – so NH-Projektleiter Dr. Schmitt – auch eine neue Internet-Microsite der Stadt zur Konversion die Möglichkeit bieten, Konzepte allgemein zugänglich einzustellen.