Wie der Vizepräsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, Willi Tatge, mitteilt, wurden in der vergangenen Woche die Rodungsarbeiten für den Deichausbau "Binshof" zwischen Speyer und Otterstadt durchgeführt. Vor der Fällung wurden dort zwei vorhandene Großbäume auf Baumhöhlen untersucht. Überwinternde Fledermäuse wurden nicht gefunden.
Im Rahmen der faunistischen Kartierungen zum Ausbau des Rheinhauptdeichs "Binshof" wurden im Sommer 2012 die Bäume im Nahbereich der geplanten Baumaßnahme auf Fledermausquartiere untersucht. Zwei große, alte Eichen wiesen derartige Strukturen auf. In einem der beiden Bäume wurde in einer Spechthöhle die Fledermausart "Kleiner Abendsegler" nachgewiesen. Um die Tötung von Fledermäusen zu vermeiden, wurde im Planfeststellungsbescheid festgelegt, dass für die Fledermausüberwinterung geeignete Höhlenbäume vor der Rodung von einem Fledermausexperten zu untersuchen sind. Bei einer aktuellen Besetzung der Höhlen wäre die Fällung außerhalb der Überwinterungszeit durchzuführen gewesen.
Unmittelbar vor der geplanten Rodung wurde nun eine erneute Untersuchung der zwei Fledermaus-Habitatbäume vorgenommen. Mit Hilfe eines Hubsteigers wurden die Bäume nach Höhlen und Spalten abgesucht, geeignet erscheinende Strukturen wurden mittels einer Endoskop-Kamera genauer untersucht. An beiden Bäumen wurde je eine tiefer gehende und damit frostfreie Höhle festgestellt. Am Boden einer Höhle fanden sich Kotreste, welche möglicherweise von Fledermäusen stammen. Aktuelle Fledermausvorkommen wurden jedoch nicht entdeckt. Einer Rodung der Bäume konnte somit aus Sicht des Fledermausschutzes zugestimmt werden.