Alt und krank sind die meisten Platanen in der Augustaanlage. Daher werden sie durch vitale, jüngere Bäume ersetzt. Der Mannheimer Künstler Sebastian Mandel gestaltet aus den Platanen Designobjekte und spendet den Großteil des Erlöses für die Neubepflanzung der Augustaanlage.
„Das ist ‚Kreislaufwirtschaft‘ in ihrer besten Form“, zeigt sich Umwelt-bürgermeisterin Felicitas Kubala von der Aktion begeistert: „Aus den alten Bäumen werden bleibende, nachhaltige Zier- und Erinnerungsstücke. Und der Erlös trägt auch noch dazu bei, neue Platanen in der Augustaanlage zu pflanzen.“ Da der Künstler nicht alle rund 300 Bäume verwenden kann, werden die übrigen größtenteils in einem Biomassekraftwerk für die Herstellung von CO2-neutralem Strom und Wärme genutzt.
„In meinen Objekten will ich die alten Bäume fortleben lassen“, berichtet Mandel und präsentiert einen Prototypen seines Mannheim-Würfels aus Augustaanlagen-Holz. „Diese Platanen haben an ihrem zentralen Standort an der Stadteinfahrt Mannheims in den letzten hundert Jahren so viel erlebt – wenn sie sprechen könnten, würden sie uns unglaubliche Geschichten erzählen. Diese Geschichten sollen in der wunderschönen Maserung des Holzes in meinen 3D-Objekten erlebbar werden.“ Die Würfel werden in verschiedenen Größen angeboten.
Der Verein Friedrichsplatz e.V. unterstützt die Kunstaktion gemeinsam mit dem städtischen Fachbereich Grünflächen und Umwelt. „Die neugestaltete Augustaanlage dient als wertiges und repräsentatives Entrée für Mannheim. Sie ist gleichzeitig im Zusammenspiel mit der imposanten Wasserturm-Anlage das Tor zur Stadt“, betont Harald Steiger, 1. Vorsitzender des Vereins. „Daher bieten unsere Mitglieder die Designobjekte von Sebastian Mandel zum Kauf an, um Geld für neue Bäume zu sammeln.“ Der Friedrichsplatz e.V. hat auch den Flyer ‚Neue Kunst aus alten Bäumen‘ finanziert.
Hintergrundinformation
Die Augustaanlage wurde im Jubiläumsjahr 1907 zur Internationalen Kunst- und Gartenbau-Ausstellung als vierreihige, etwa 1,2 Kilometer lange Platanenallee angelegt. Seitdem ist die Augustaanlage Mannheims repräsentativstes Stadt-Entrée und eines der Wahrzeichen der Stadt. Seit nunmehr 100 Jahren müssen die Platanen immer härteren Umweltbelastungen trotzen. Eine Pilzerkrankung als Folge von Kriegsschäden, Autoabgasen, Tiefbauarbeiten und Bodenverdichtung hat die Bäume so stark geschädigt, dass sie auch mit aufwändigen Pflegemaßnahmen nicht länger erhalten werden können.
Daher hat der Mannheimer Gemeinderat die Erneuerung und gleichzeitige Umgestaltung der Augustaanlage beschlossen. Dafür müssen etwa 4,95 Millionen Euro aufgewendet werden. In der Aktion ‚So werden Bäume wahr‘ haben Mannheimer Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen und Institutionen bereits über 420 000 Euro für die neuen Platanen in der Augustaanlage gespendet.
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