Festakt und Symposium erinnern an die Anfänge des IWR und geben Einblicke in die aktuelle Forschung.
Mit einem Festakt und einem Symposium begeht das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg sein 25-jähriges Bestehen. Am IWR, einer zentralen Forschungseinrichtung der Ruperto Carola, befassen sich Wissenschaftler verschiedener Disziplinen mit Fragestellungen aus Natur-, Technik- und Geisteswissenschaften, die mit dem Methodenrepertoire der mathematischen Modellierung, Simulation und Optimierung sowie der Bildverarbeitung und Visualisierung bearbeitet werden.
Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung am 21. und 22. Februar 2013 sollen sowohl Anfänge und Entwicklung des Zentrums als auch aktuelle Beiträge aus der Forschung präsentiert werden.
Grußworte zum Auftakt des Festaktes am Donnerstag (21. Februar) halten Prof. Dr. Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg, sowie Dr. Renate Fischer vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, im Anschluss an die Begrüßung durch den Geschäftsführenden Direktor des IWR, Prof. Dr. Hans Georg Bock.
Außerdem werden sich die Dekane der am IWR beteiligten Fakultäten an die Gäste wenden. In der anschließenden Gesprächsrunde mit dem Wissenschaftsjournalisten Volker Stollorz diskutieren Prof. Bock, die IWR-Gründungsdirektoren Prof. Dr. Willi Jäger und Prof. Dr. Jürgen Wolfrum sowie der ehemalige Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Gisbert zu Putlitz, die Rolle des Wissenschaftlichen Rechnens und die Entwicklung der „Computational Sciences“. Mit dem Vortrag über „Virtuelle Realitäten – Die Symbiose von Kunst und Wissenschaft“ des Mathematikers Prof. Dr. Roland Bulirsch (Technische Universität München) endet der Festakt.
Die englischsprachige Veranstaltung beginnt um 15.00 Uhr und findet in der Aula der Neuen Universität, Grabengasse 3-5, statt.
Renommierte Teilnehmer
Zu dem Symposium des IWR am Freitag (22. Februar) werden zahlreiche renommierte Wissenschaftler erwartet. Auf dem Programm stehen Vorträge, die sich mit der Bedeutung des Wissenschaftlichen Rechnens innerhalb aktueller Forschungsfelder befassen. Unter anderem geht es dabei um die Rolle von Modellierung und Bildverarbeitung für die Weltraumbeobachtung der sich wandelnden Erde sowie den Einsatz der numerischen Analyse in Simulationstechnologien.
Das ganztägige Symposium in englischer Sprache wird im Hörsaalgebäude Chemie, Im Neuenheimer Feld 252, durchgeführt. Die Veranstaltung beginnt um 8.45 Uhr und endet um 17.15 Uhr.
Das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen wurde im Jahr 1987 als das bundesweit erste universitäre Forschungszentrum dieser Art gegründet. Es umfasst heute mehr als 50 Forscherteams aus acht Fakultäten. Insgesamt arbeiten im Rahmen des Zentrums rund 600 Heidelberger Wissenschaftler in interdisziplinären Kooperationen zusammen.
Neben Mathematik, Physik, Chemie und Informatik sowie den Lebenswissenschaften sind hier zunehmend auch die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die Psychologie und die Kognitionswissenschaften sowie die Geistes- und Kulturwissenschaften vertreten.
Auf Initiative des IWR entstand die „Heidelberger Graduiertenschule der mathematischen und computergestützten Methoden in den Wissenschaften“ (HGS MathComp), die in der Exzellenzinitiative gefördert wird. Hier forschen 150 Doktoranden aus allen am Zentrum vertretenen Fächern.
„Die Methoden des Wissenschaftlichen Rechnens haben sich zu einer Schlüsseltechnologie für die Lösung wissenschaftlich-technischer Probleme entwickelt“, so Hans Georg Bock. Sie werden zum Beispiel beim Entwurf von Brennstoffzellen, bei der optimierungsbasierten Regelung von Chemieanlagen oder in neuen Verfahren der Tumordiagnostik eingesetzt. Prof. Bock: „Das Wissenschaftliche Rechnen gilt heute – neben Theorie und Experiment – als dritte Säule der Wissenschaft.“
Das vollständige Programm der Veranstaltung und Informationen zur Geschichte des IWR sind im Internet unter www.iwr.uni-heidelberg.de/25-years-iwr zu finden.