Tausend orangefarbene Taschen werden in diesen Tagen an alle Mannheimer Kindertageseinrichtungen verteilt. Dabei handelt es sich um so genannte Inklusionstaschen, die umfangreiches Informationsmaterial rund um schulische Inklusion, das heißt gemeinsamer Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung – insbesondere in Mannheim – enthält. Gedacht sind sie für interessierte Eltern sowie Erzieherinnen und Erzieher.
Die erste „Inklusionstasche“ Mannheims wurde von Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb gemeinsam mit Kirsten Ehrhardt von der Elterninitiative Rhein-Neckar „Gemeinsam leben – gemeinsam lernen“ und Klaus Dollmann, Beauftragter für Menschen mit Behinderung der Stadt Mannheim an Marion Schroth, Bezirksleitung der Abteilung Tageseinrichtung für Kinder im Eltern-Kind-Zentum K 2, übergeben.
Bürgermeisterin Dr. Freundlieb betonte bei der Übergabe, dass die Stadt Mannheim die Inklusion aktiv vorantreibt. „Normalität kann besser hergestellt werden, wenn nicht gegenseitige Berührungsängste im Zusammenhang mit Behinderung kultiviert werden, sondern von Anfang an ein selbstverständliches Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderung den Alltag und die frühen Erfahrungen prägt“, so Freundlieb. Deshalb arbeitet das Bildungsdezernat der Bürgermeisterin an der Schaffung eines flächendeckenden, inklusiven Schulangebots, das jedem Kind mit einem besonderen Förderbedarf den Besuch der wohnortnahen Grundschule ermöglichen soll.
„Damit diese Möglichkeiten auch in Anspruch genommen werden können, brauchen alle am Bildungsprozess Beteiligten Informationen darüber, was es gibt und wie es funktioniert. Deshalb unterstützt die Stadt Mannheim die von der Elterninitiative ins Leben gerufene Aktion Inklusionstaschen“, erklärte Freundlieb.
„Es ist normal, verschieden zu sein. Wir können alle gut zusammen leben und zusammen lernen, wenn wir den unterschiedlichen Bedürfnissen aller Rechnung tragen“, davon ist Kirsten Ehrhardt, die Vorsitzende der Elterninitiative Rhein-Neckar, überzeugt. Für ihre Überzeugung, die Gleichbehandlung von behinderten und nichtbehinderten Menschen im Schulbereich, hat sich die Elterninitiative engagiert und mit dem Projekt „Inklusionstasche“ erfolgreich beim „Mannheimer Aktionsplan für Toleranz und Demokratie“ im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesfamilienministerium beworben.
„Ich freue mich, dass wir durch den Mannheimer Aktionsplan für Toleranz und Demokratie die Informationskampagne durch die Inklusionstaschen fördern konnten“, zeigte sich Claus Preißler, Beauftragter für Integration und Migration zufrieden. Die Stadt Mannheim ist Kooperationspartner des Projekts, steuerte für die Taschen eigenes Informationsmaterial bei und übernimmt die Verteilung an 214 Mannheimer Kindertageseinrichtungen.
Klaus Dollmann, Beauftragter für Menschen mit Behinderung ist von der Aktion „Tausend Taschen“ ebenfalls begeistert. „Alle Kinder sollten die Chance haben, gemeinsam einen Kindergarten zu besuchen oder die Schulbank zu drücken völlig unabhängig davon, ob jemand eine Behinderung hat oder nicht. Diese Vielfalt und Inklusion sind eine Bereicherung und keine Last“, so Dollmann abschließend.
Weitere Informationen:
Kirsten Ehrhardt, Elterninitiative Rhein-Neckar „Gemeinsam leben – gemeinsam lernen“, Tel.: 06227/ 39 85 300, info@elterninitiative-rhein-neckar.de
In der Inklusionstasche sind enthalten:
- UN-Konvention über Rechte von Menschen mit Behinderung
- Wegweiser für Eltern des Beauftragten der Bundesregierung für Menschen mit Behinderung
- Liste der barrierefreien Schulen in Mannheim, Stadt Mannheim
- Plakat der Inklusionsberatungsstelle Rhein-Neckar
- Formular zur Meldung zum gemeinsamen Unterricht, Staatliches Schulamt Mannheim
- Wegweiser zum gemeinsamen Unterricht, Staatliches Schulamt Mannheim
- Grundschulanmeldeflyer, Stadt Mannheim
- "Inklusion macht Schule" Elterninformationsblatt der Elterninitiative Rhein-Neckar
- Mannheim-Flyer der Elterninitiative Rhein-Neckar
- Luftballon der Eltern-Initiative
- Vorblatt „Tausend Taschen zur Inklusion“