Krankenkassen in Rheinland-Pfalz unterstützten Selbsthilfe mit 906.903 Euro

906.903 Euro stellten die gesetzlichen Krankenkassen den Selbsthilfe-Einrichtungen in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr zur Verfügung. Das gab die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, die im Jahr 2012 die Federführung im Rahmen der Pauschalförderung übernommen hat, nach Abschluss des Kalenderjahres bekannt. Damit lag der Förderbetrag im Rahmen der Pauschalförderung im Jahr 2012 über der Gesamtförderung des Vorjahres.

Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) unterstützt auf Basis eines gemeinsamen Fonds, in den alle gesetzlichen Krankenkassen nach Versichertenanteilen einzahlen, Selbsthilfeeinrichtungen im Rahmen der sogenannten Pauschalförderung. Die Gelder können die Selbsthilfeeinrichtungen beispielsweise für Büroausstattung, Telekommunikation, Raum- oder Sachkosten verwenden.

Knapp 600 Anträge auf pauschale Selbsthilfeförderung gehen bei den Krankenkassen pro Jahr ein. So unterstützten die rheinland-pfälzischen Kassen im Rahmen der Pauschalförderung im Jahr 2012 515 Selbsthilfegruppen, 34 Selbsthilfeorganisationen und vier Selbsthilfekontaktstellen mit insgesamt 906.903 Euro. Davon entfallen 283.543 Euro auf Selbsthilfegruppen, 275.360 Euro auf Selbsthilfeorganisationen sowie 348.000 Euro auf Selbsthilfekontaktstellen. Spitzenreiter in der Förderung mit rund 78.000 Euro waren Selbsthilfeein-richtungen, die sich um Krankheiten des Nervensystems kümmern. Gefolgt von Gruppen und Organisationen, die sich mit der Bewältigung von Tumorer-krankungen beschäftigen. An dritter Stelle liegt die Förderung von Gruppen und Organisationen im Bereich der Krankheiten des Skeletts, der Gelenke, der Muskeln und des Bindegewebes.

„Die gesetzliche Krankenversicherung erweist sich einmal mehr als verlässlicher Partner der Selbsthilfe“, sagt Walter Bockemühl, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, die auch im kommenden Jahr im Auftrag der Krankenkassen die Federführung bei der Selbsthilfeförderung übernehmen wird.
„Die Selbsthilfegruppen im Land sind wichtige Partner der Krankenkassen und bilden das gesamte Krankheitsspektrum ab,“
so Bockemühl.

Selbsthilfeeinrichtungen unterstützen Menschen dabei, sich mit ihrer Erkrankung auseinander zusetzen und zu lernen damit umzugehen. Behinderte, chronisch Kranke und Menschen mit psychischen Problemen suchen hier Rat und Hilfe. Daher fördern die Krankenkassen in Rheinland-Pfalz die Arbeit dieser wichtigen Einrichtungen bereits seit vielen Jahren. Dabei soll bewusst Institutionen und Vereinen geholfen werden, die sich dafür engagieren, Betroffenen bei der Bewältigung ihrer Krankheit und beim Umgang mit ihr beizustehen. Wichtig ist dabei, dass die Gruppen eigenständig, also ohne professionelle Hilfe, organisiert und offen zugänglich sowie im Rahmen der Selbsthilfe oder z.B. der Wohlfahrtsverbände vernetzt sind. Zentrale Aufgaben im Rahmen der Selbsthilfeförderung sind Austausch, Kooperation und Transparenz über die eigene Gruppe und Organisation hinaus.

Zur „GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe Rheinland-Pfalz“ haben sich die gesetzlichen Krankenkassen zusammengeschlossen, um gemeinsam über die Anträge der Pauschalförderung von Selbsthilfegruppen, -organisationen und -kontaktstellen in Rheinland-Pfalz zu entscheiden. Zur „GKV-Gemeinschaftsförderung Rheinland-Pfalz“ gehören AOK, BKK, IKK, Knappschaft, SVLFG-Landwirtschaftliche Krankenkasse und der Verband der Ersatzkassen (vdek). An der Beratung über die Vergabe der Fördermittel werden Vertreter der Selbsthilfe beteiligt. In Rheinland-Pfalz sind das: Der Paritätische Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland e.V., die Landesarbeitsgemeinschaft der Selbsthilfekontaktstellen in Rheinland-Pfalz, die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Behinderter Rheinland-Pfalz e.V. sowie der Kreuzbund Diözesanverband Mainz e.V.
Anträge auf Pauschalförderung für das Jahr 2013 können aktuell noch bis zum 31. Januar gestellt werden. Antragsformulare sind bei der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, den Krankenkassen in Rheinland-Pfalz und bei den Selbsthilfe-Kontaktstellen erhältlich oder können im Internet unter www.selbsthilfe-rlp.de heruntergeladen werden.

Weitere Fördermittel stellen die Krankenkassen im Rahmen der Selbsthilfeförderung für spezielle Projekte, die den Betroffenen sowie deren Angehörigen direkt zu Gute kommen, zur Verfügung. Anträge zur Projektförderung werden unmittelbar bei den einzelnen Krankenkassen gestellt.