Lemke: „Produktion 2.0 im Photonik-Zentrum Kaiserslautern – Optische Technologien aus Rheinland-Pfalz sollen Wirtschaftlichkeit für individualisierte, hochflexible und optimierte Fertigungen der Zukunft ermöglichen“
600.000 Euro Fördermittel stellt das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium in den Jahren 2013 bis 2015 dem Projekt „digital photonic production – Effizienzsteigerung für die wirtschaftliche Fertigung“ des Photonik-Zentrums Kaiserslautern im Rahmen seines Aufbaus zur Verfügung. Die Summe setzt sich zu 280.000 Euro aus Landesmitteln und zu 320.000 Euro aus Mitteln des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zusammen.
„Die Umsetzung von Innovationen im Produktionsbereich, speziell die wirtschaftliche Produktion von Kleinserien bzw. die Herstellung individueller Produkte zu marktfähigen Preisen mittels neuartiger Lasertechnik, das unterstützt das rheinland-pfälzische Wirtschaftministerium mit dem Projekt zur Produktion 2.0 „digital photonic production“ des Photonik-Zentrum e.V. in Kaiserslautern“, sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke in Mainz. „Die Unterstützung des Aufbaus des Photonik-Zentrums mit der Ausrichtung auf anwendungsnahe Forschung und Entwicklung, ist Teil der rheinland-pfälzischen Innovationspolitik. Denn Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und damit der soziale, ökologische und ökonomische Wohlstand in Rheinland-Pfalz hängen davon ab, dass wir Zukunftsmärkte identifizieren und für diese innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen im Land entwickelt werden.
Photonische Produktionsverfahren besitzen dabei ein enormes Potential. Als „digital photonic production“ oder „Produktion 2.0“ setzen Laserverfahren schon heute in ersten Einsatzfeldern digitale Daten unmittelbar in materielle Produkte um. Wie früher an der Werkbank, aber ohne Werkzeugwechsel, können Laserverfahren bereits heute flexibel – und damit von Stück zu Stück – beliebige Formen hervorbringen und ermöglichen damit die Massenfertigung individualisierter Produkte. Von der digitalen photonischen Produktionstechnologie können insbesondere KMU deshalb profitieren, weil hiermit eine flexible Fertigung vom Einzelstück bis hin zur Serie möglich wird. Die dabei entstehenden konstanten Kosten wären mit denen einer Serienfertigung vergleichbar. Dies führt zu einem signifikanten Wettbewerbsvorteil.
Die in dem Projekt „digital photonic production“ geplante Weiterentwicklung der Lasermikromaterialbearbeitung von Faserverbundwerkstoffen zielt auf den wirtschaftlichen Einsatz leistungsstarker Laser in neuen Anwendungsbereichen ab und findet national und international große Beachtung. Damit werden bereits im Land vorhandene Kompetenzen in Wissenschaft und Wirtschaft verknüpft, Synergien genutzt und neue Chancen und Einsatzfelder, insbesondere im Leichtbau, eröffnet. Das Projekt erweitert nicht nur die Kompetenzen des Photonik-Zentrums, sondern trägt mit dazu bei, dass das Entwicklungspotenzial in den optischen Technologien den regionalen kleinen und mittleren Unternehmen zugänglich gemacht wird, die innovative Laser bzw. Komponenten anbieten, aber auch den Anwendern, die Verbundwerkstoffe in unterschiedlichen Branchen einsetzen.
Das Photonik-Zentrum Kaiserslautern e.V. wurde 2009 gegründet und wird in der Aufbauphase mit Landes- und EFRE-Mitteln unterstützt. Ziel des Vereins ist die Förderung des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts auf den Gebieten der optischen Technologien, der Lasertechnik und der nichtlinearen Optik. Dabei soll im Dialog mit Wissenschaft und Wirtschaft die Anwendung und Verbreitung dieser Technologien gefördert werden, um das Innovationspotenzial wirtschaftlich nutzbar zu machen.
In Rheinland-Pfalz gibt es Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in den Optischen Technologien – von Herstellern von Einzelkomponenten, wie Laserkristallen und optisch nichtlinearen Kristallen, hochqualitativen optischen Beschichtungen oder Laserdioden, bis zu Herstellern von Lasersystemen und optisch-nichtlinearen Systemen. Hinzu kommt eine exzellente Forschung und Ausbildung im Photonikbereich, wie beispielsweise an der Technischen Universität Kaiserslautern, der FH Koblenz mit dem RheinAhr-Campus Remagen und der Universität Mainz. „Wachstumsbranchen mit Zukunftstechnologien wie die optischen Technologien und deren Netzwerkstrukturen zu identifizieren und zu fördern und damit Schüsseltechnologien rheinland-pfälzischen KMU zugänglich zu machen – das ist ein wesentliches Ziel der Wirtschaftspolitik in unserem Land, dem wir hiermit wieder einen Schritt näher kommen“, so Eveline Lemke.