Kreisjugendring Bergstraße will die Vereine stärken – für Wiedereinführung des G 9

Der Kreisjugendring Bergstraße e. V. (KJR) hat sich in den vergangenen Wochen intensiv mit der Situation der Jugendarbeit in vielen Vereinen beschäftigt. Diese wird immer schwieriger und droht langsam auszubluten. Ein gewichtiger Grund aus Sicht des KJR: Das ungeliebte Turboabitur G 8 das kaum noch Raum für außerschulische Aktivitäten lässt. Die Alternative: Rückkehr zur sechsjährigen Mittelstufe und damit zum bewährten G 9. Dafür will sich der Kreisjugendring im Jahr 2013 dauerhaft und intensiv engagieren.

Seit dem Beginn der schrittweisen Einführung von G 8 im Schuljahr 2004/2005 hat sich der Kreisjugendring Bergstraße e. V. immer wieder mit dem Pro und Contra beschäftigt. Sei es auf seinen Klausurtagungen oder in seinen Mitgliederversammlungen. „Befürworter fanden sich dabei so gut wie keine für diese intensive Form der Wissens“vermittlung“ so Bruno Ehret, Vorsitzender des KJR. Trotzdem war der KJR bereit Erfahrungen mit dem Turboabitur G 8 abzuwarten und dann zu bewerten.

„Wie der Lernstoff für die Kinder und Jugendlichen in Hessen verdichtet wurde hat uns dabei von Anfang an am meisten gestört“ ergänzt KJR-Vorstandsmitglied Rainer Koob. „ Bekanntlich wurde der Unterrichtstoff der sechs früheren Klassen fast vollständig in die fünf neu entstandenen Jahrgänge hineingepresst!“ Die Folge waren bis zu 35 Wochenstunden Unterricht für die Klassen 5 – 9. Also für Kinder die gerade einmal 10 bis 15 Jahre alt sind.

Hohe Stundenbelastungen mit gleichzeitig erhöhter Stofffülle waren die Folge. Sehr schwere Ranzen mussten hin und her getragen werden, weil es auch schick war den Kindern keinen festen Klassenraum mehr zuzuweisen!

„Wenn dann noch zum Gymnasium eingependelt werden muss ist es ganz aus!“ so Ehret. „Abwesenheitszeiten der Kinder von morgens 6:45 Uhr bis nachmittags 16.45 Uhr sind so keine Seltenheit. Da hat manch einer keinen Bock mehr auf Verein“. Verständlich, denn die nächste Vergleichsarbeit, die nächste Hausaufgabenkontrolle, der nächste Vokabeltest, das nächste Referat oder die nächste Präsentation stehen ja an.

So entstand eine Situation, die auch an den Vereinen und an ihrer Jugendarbeit schlimme Spuren hinterlassen hat. Der Kreisjugendring kennt Eltern die berichten, dass ein Pfadfinderlager am Wochenende oder eine Sportfest mit Wettkampf die in der nächsten Woche anstehende Hauptfacharbeit um eine bis zwei Noten nach unten drücken können, weil keine Ausgleichszeit mehr zur Verfügung steht. „Instantlernen“ ist angesagt. Ex und hopp und dann die nächste Sache. So wird die Familie als Kern unserer Gesellschaft immer mehr belastet und zerbricht möglicherweise auch daran.

In den kommenden Wochen wird der Kreisjugendring Bergstraße (KJR) sich daher immer mehr dafür einsetzen, dass das G 9 wieder zu einem festen und flächendeckendem Angebot im Kreis Bergstraße wird. Hierbei wird der KJR sein besonderes Augenmerk auf die Situation der Schulsituation bezüglich G8 und G9 in Bensheim mit seinen fünf großen Gymnasien richten.

„Änderung kommt nur von Unten, dazu wollen wir unseren Teil aktiv beitragen. Deshalb möchten wir zunächst auf die Online-Petition „G9 jetzt für das Überwald-Gymnasium in Wald-Michelbach“ hinweisen.“ Unter www.openpetition.de/petition/online/g9-jetzt-fuer-das-ueberwald-gymnasiu…
kann jedermann bzw. jedefrau ein erstes Zeichen setzen. Bis zum 3. Dezember 2012 läuft diese Online-Petition noch. Andere werden sicherlich bald folgen. Wer sich gerne mit dem Kreisjugendring für G9 engagieren möchte der kann über www.kjr-bergstrasse.de
Kontakt aufnehmen. Ein Rückruf erfolgt dann umgehend.