Demenz-Schulung: 19 Teilnehmer erhalten Zertifikat

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Die erste Schulung des Forums Demenz Landkreis Südliche Weinstraße/Stadt Landau zum Thema „Umgang mit demenzkranken Menschen für Ehrenamtliche in der Seniorenarbeit“ ging erfolgreich zu Ende. Siebzehn Frauen und zwei Männer, in der Seniorenarbeit ehrenamtlich Tätige, haben im Oktober und November 2012 in den Räumen des Protestantischen Gemeindehauses in Annweiler am Trifels an einer dreitägigen interaktiven Seminarreihe zum Umgang mit demenzkranken Menschen teilgenommen und ein Zertifikat erhalten.

Unter der fachkundigen Leitung von Birgit Herdel (Pflegestützpunkt Landau) und Sonja Damm (Tagesbetreuungszentrum der Ökumenischen Sozialstation Landau e.V.) setzten sich die Teilnehmer mit dem Krankheitsbild „Demenz“ und dem besonderen Umgang mit den davon Betroffenen auseinander. Demenz ist mehr als eine „einfache“ Gedächtnisstörung. Die nachlassende geistige Leistungsfähigkeit führt am Ende zum Verlust des selbstbestimmten Lebens. Sie zieht das ganze Sein des Menschen in Mitleidenschaft: seine Wahrnehmung, sein Verhalten und sein Erleben. Erkrankte Personen sind mehr und mehr auf die Unterstützung anderer Menschen angewiesen.

Rund 80 Prozent der an Demenz erkrankten Menschen werden derzeit zu Hause durch Angehörige gepflegt. Mit großem Engagement nehmen sie sich der Betreuung ihrer erkrankten Ehepartner, Eltern oder Großeltern an. Dies bedeutet eine starke Belastung für die Angehörigen, aber auch unschätzbaren Gewinn für die Betroffenen und die gesamte Gesellschaft.
Die Kenntnis des Krankheitsbildes und des Verlaufs ist Voraussetzung für die gemeinsame Bewältigung der Krankheit und der Schlüssel zum Verstehen des Kranken und seiner spezifischen Verhaltensweisen. Der Betreuungsalltag umfasst die Gestaltung des Wohn- und Lebensraums, die Ermöglichung der weiterhin aktiven Teilnahme am Leben und die Hilfe bei der Sorge für sich selbst. Die Pflegenden müssen dabei immer darauf achten, dass Sie sich nicht überfordern und überlasten. Die angebotenen Entlastungsmöglichkeiten für die Pflegenden durch professionelle Helfer, Pflegestützpunkte, Alten- und Angehörigenberatungsstellen, das Sozial- und Gesundheitsamt, Wohlfahrtsverbände, Kranken- und Pflegekassen, Psychiatrische Krankenhäuser und gerontopsychiatrische Zentren wie das Pfalzklinikum, Alzheimer Gesellschaften und Selbsthilfegruppen sind zu nutzen.

Persönliches Fazit des Beigeordneten Fette der Stadt Annweiler am Trifels, der an der Seminarreihe teilgenommen hat: „Ich habe viele wertvolle Tipps und Hilfestellungen geboten bekommen, wie das Leben aller Beteiligten an die Herausforderung einer dementiellen Erkrankung angepasst werden kann. Ich kann nur an alle appellieren, sich mit dem Thema „Demenz“ auseinanderzusetzen, die Verantwortung zu übernehmen und sich der schwierigen Aufgabe und Herausforderung zu stellen, dementiell erkrankten Menschen ein Leben in Würde und in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Hoffentlich findet das angebotene gelungene Seminar eine Fortsetzung und/oder Wiederholung, um auch anderen die Möglichkeit der Teilnahme zu bieten.“

Es folgen noch zwei weitere Schulungsreihen im nächsten Jahr in Bad Bergzabern und Landau. Weitere Informationen dazu und zum Forum Demenz erhalten Sie bei der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße, Amt für Gesundheit und Soziales; Ansprechpartnerin: Heike Neumann, 06341/940 616.