Rund 320 pastorale Mitarbeiter bei Pastoraltag in Speyer

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Spiritualität im Pastoralteam: Dieses Thema stand im Mittelpunkt des Pastoraltages mit rund 320 Priestern, Diakonen und pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem gesamten Bistum Speyer. In der Speyerer Stadthalle gingen sie der Frage nach, wie angesichts einer Vielzahl täglicher Aufgaben und Verpflichtungen die Besinnung innerhalb des Teams auf die gemeinsamen geistlichen Grundlagen mehr Raum finden kann.

„Wir haben das Thema Teamarbeit sehr bewusst ausgewählt“, erklärte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Im neuen Seelsorge-Konzept des Bistums Speyers „Gemeindepastoral 2015“ spielten der Teamgedanke und das Leitbild einer ermöglichenden Leitung im Blick auf die Charismen und Stärken der Gemeinden und der Gläubigen eine zentrale Rolle. „Es ist wichtig, dass wir in den Teams aus den inneren Kraftquellen schöpfen und aus der Freude am Glauben und am Mitwirken in der Kirche leben“, so Bischof Wiesemann. „Unsere Teams brauchen eine spirituelle Ausstrahlungskraft, die wir immer wieder neu gewinnen müssen.“

Als Team gestalteten drei Styler Missionsschwestern den Pastoraltag: Provinzoberin Schwester Miriam Altenhofen, Noviziatsleiterin Schwester Anna-Maria Kofler und Schwester Bettina Rupp („Treff am Kappelchen“, Mönchengladbach). Sie gaben Impulse, wie im oft hektischen Alltag des Planens und Organisierens Unterbrechungen geschaffen werden können. Das geistliche Gespräch mit Elementen der Bildbetrachtung und des Bibelteilens öffne einen Raum, um das tägliche Miteinander im Licht des Glaubens zu sehen und die nächsten Schritte zu spüren, auf die der Heilige Geist die Einzelnen und das Team führen wolle. Dabei gehe es mehr um eine Haltung als um eine Methode. „Kirche ist die Versammlung derer, die auf den Heiligen Geist hören“, so die Schwestern. Das geistliche Gespräch fördere die Haltung des genauen Sehens und schärfe den Blick für das Gelungene, das es dankbar wahrzunehmen und anzuerkennen gelte.

Anhand des Modells der U-Bewegung von Otto Scharmer gingen sie der Frage nach, wie in Gruppen und Gemeinschaften Neues und Innovation entstehen können. „Die Voraussetzung dafür ist, dass wir unsere Wahrnehmung verändern, dass wir innehalten und unsere begrenzten und starren Sichtweisen loslassen.“ Erst so könne sich Neues zeigen, dem dann schrittweise Gestalt gegeben werden kann. „Wir müssen aus einer kontemplativen Haltung ins Tun gehen, nicht umgekehrt. Das Reich Gottes kommt auf uns zu, wir müssen es nur entdecken“, formulierten die drei Styler Missionsschwestern ihre Grundüberzeugung.

Die methodische Gestaltung des Pastoraltags bot den Teams mehrfach Gelegenheit, ihre Gedanken und Erfahrungen in Gesprächsgruppen auszutauschen. Dabei ging es nicht um Rollen und Funktionen, sondern um die Begegnung als Personen und die Wertschätzung der Charismen, die jede und jeder einbringt. Als Zeichen für das Wirken des Heiligen Geistes wurden die Mitte und ein Stuhl in jeder Gesprächsrunde bewusst freigelassen. Dr. Alois Moos von der Hauptabteilung Personal des Bischöflichen Ordinariats zog ein positives Resümee des Pastoraltags: „Teamfortbildungen sind seit mehreren Jahren ein Schwerpunkt der Personalförderung. Der Pastoraltag hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Zusammenarbeit im Team mehr bedeutet, als Arbeit zu verteilen und organisatorische Absprachen zu treffen. Im Team arbeiten bedeutet auch, gemeinsame geistliche Grundlagen zu haben, aus denen man Kraft schöpfen kann.“