Rund 300 Spezialisten der Krebsheilkunde erwartet die Arbeitsgemeinschaft der Tumorzentren und Onkologischen Schwerpunkte und Arbeitskreise (ATO) vom 9. bis 10. November im Rosengarten. Zur 31. Jahrestagung haben der Krebsverband Baden-Württemberg und das Interdisziplinäre Tumorzentrum Mannheim der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) eingeladen.
Hauptthema der Tagung ist der Spagat zwischen Grundversorgung und Spitzenmedizin. "Es geht darum, den Menschen neben der flächendeckenden Versorgung auch den Zugang zur Spitzenmedizin zu ermöglichen, unabhängig davon, ob sie in Oberschwaben, im Taubertal oder in Mannheim oder Freiburg wohnen", betont Professor Dr. med. Walter Aulitzky, Vorsitzender des Krebsverbandes Baden-Württemberg.
Neue Aspekte der Patientenversorgung und eine stärkere Patientenbeteiligung stehen im Mittelpunkt des Workshops "Selbsthilfe im Wandel – gestern, heute, morgen". Ein gutes Beispiel dafür ist die Universitätsmedizin Mannheim, die bereits als selbsthilfefreundliches Krankenhaus ausgezeichnet wurde.
Die jährliche ATO-Tagung dient zur Standortbestimmung der Krebsmedizin in Baden-Württemberg. Neben namhaften Onkologen des Landes beteiligen sich davon auch Ärzte aus Kliniken, Rehabilitationszentren und Praxen ebenso wie Pflegekräfte, Psychologen, Sozialarbeiter sowie Patientenvertreter der Selbsthilfegruppen und nicht zuletzt Vertreter der Politik und der Kranken- und Rentenversicherungen. Über inzwischen drei Jahrzehnte hat sich die Arbeitstagung zur zentralen Veranstaltung in der Onkologie in Baden-Württemberg entwickelt. Wichtige Impulse für die weitere Entwicklung der Krebsheilkunde gehen regelmäßig von ihr aus.
Ausrichter ist in diesem Jahr das Interdisziplinäre Tumorzentrum der Universitätsmedizin Mannheim (ITM). "Das ITM ist quasi das Eingangsportal für Menschen mit einer Tumorerkrankung. Hier wird von Ärzten der unterschiedlichen Fachrichtungen die individuell bestgeeignete Therapiestrategie festgelegt", erklärt Professor Dr. med. Bernd Kasper, Ärztlicher Geschäftsführer des ITM. 2011 wurde das ITM von der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum zertifiziert.
Im Ländervergleich nimmt Baden-Württemberg eine herausragende Stellung in der Versorgung von Krebskranken ein. Mit fünf Onkologischen Spitzenzentren an den Universitätsstandorten, flächendeckend dreizehn Onkologischen Schwerpunkt-Krankenhäusern und weiteren derzeit einhundert Organzentren, können etwa 60 Prozent aller Krebspatienten in Baden-Württemberg in zertifizierten Zentren behandelt werden.