Im Jahr 2010 begann mit der gemeinsamen Kunstausstellung "zusammenwachsen, zusammen wachsen" eine partnerschaftliche Verbindung zwischen dem Kunstverein Neckar-Odenwald-Kreis und dem Oberlausitzer Kunstverein. Dass da tatsächlich etwas "zusammengewachsen" ist in der künstlerischen Zusammenarbeit der beiden Landkreise, das bewies eine Vernissage dieser Tage in Görlitz.
Zum Hintergrund: Der Landkreis Görlitz veranstaltete im Mai 2012 gemeinsam mit dem Europahaus Görlitz e.V. ein internationales "Pleinair". Dabei sollten Künstlern aus verschiedenen europäischen Ländern – Deutschland, Lettland, Polen, Tschechien, Schweiz und Portugal – die Region Oberlausitz-Niederschlesien vorgestellt werden, um eine internationale Ausstellung anzustoßen und damit auch die Bewerbung der Stadt Görlitz zum Weltkulturerbe der UNESCO zu unterstützen.
Mit von der Partie war Ulrike Thiele (Mosbach) vom Kunstverein Neckar-Odenwald-Kreis. 14 Künstlerinnen und Künstler hatten im Rahmen des Pleinairs die Gelegenheit, die Stadt Görlitz mit ihrer kulturhistorisch so wertvollen Bausubstanz kennen zu lernen und dabei Anregungen für ihre künstlerische Arbeit zu sammeln. Am vergangenen Freitag fand nun im Görlitzer "Kaisertrutz" die Vernissage einer gemeinschaftlichen Ausstellung unter dem Titel "Stadt-Raum-Kunst" statt. Neben Ulrike Thiele war auch Landrat Achim Brötel vor Ort.
Die Künstlerinnen und Künstler näherten sich dem Thema ganz unterschiedlich. Ulrike Thiele setzte sich mit der durch die vielschichtige Kultur geprägten Infrastruktur der Stadt auseinander. In mehr als 400 Fotografien untersuchte sie Wege, Kreuzungen und Schienen in ihren unterschiedlichen Ausformungen und Materialien und schaffte sich mit diesen Fotografien einen abstrakten Bausatz "ihrer" Stadt Görlitz. Die gesamte Ausstellung mit ihren über 50 Kunstwerken soll auch in den einzelnen Partnerregionen zu sehen sein und wird im Sommer 2014 im Neckar-Odenwald-Kreis gezeigt werden.
Landrat Bernd Lange vom Landkreis Görlitz bedankte sich bei Ulrike Thiele für die Teilnahme an diesem Projekt. Sein Dank galt aber auch Landrat Dr. Achim Brötel für dessen Unterstützung. Brötels Teilnahme an der Vernissage wertete er als "Zeichen unserer sehr guten partnerschaftlichen Zusammenarbeit." Der Landkreis, so Lange, sei nicht nur in den Jahren unmittelbar nach der politischen Wende auf Partner angewiesen gewesen: "Mit freilich anderen Schwerpunkten brauchen wir diese Partner nach wie vor." Landrat Dr. Brötel sicherte seinem Amtskollegen auch weiterhin seine Unterstützung zu: "Wir im Neckar-Odenwald-Kreis profitieren schließlich ebenfalls von den vielschichtigen Begegnungen."
Ein Wiedersehen der beiden Landräte ist im Übrigen bereits fest geplant: Im März 2013 soll die Görlitzer Blutbuche, deren genetische "Mutter" im weltberühmten Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau steht und die ein Geschenk des Landkreises Görlitz an den Neckar-Odenwald-Kreis ist, feierlich vor dem neuen Hauptgebäude des Landratsamtes Mosbach in der Neckarelzer Straße gepflanzt werden. Im Beisein des sächsischen Landrats.