Knöllchen bekommt niemand gerne, auch nicht die Fahrer von Paket-und Kurierdiensten, die es immer eilig haben und oft zwangsweise mit ihren Fahrzeugen im Wege herum stehen. Doch nicht um deren persönliche Befindlichkeiten, oder der ihrer Auftraggeber geht es im „Verkehrsversuch“ der Stadt Mannheim, der vor fünf Monaten gestartet wurde, sondern um den Wunsch des Einzelhandels, auch nachmittags noch eine Lieferung per Kurier bekommen zu können.
Denn das Internet ist inzwischen eine ernst zunehmende Konkurrenz, die dem Kunden eine z.T. Blitzzustellung innerhalb von 24 Stunden gewährt. Keine Königslösung, wie Ordnungsbürgermeister Christian Specht betonte, aber eine Idee, wie man das Problem in den Griff bekommen könnte, was nun der Testlauf, der im Juni begann. Professionelle Paket- und Kurierdienste dürfen mit Genehmigung Planken und Breite Straße zusätzlich auch zwischen 14 und 16 Uhr befahren, und außerhalb dieser Zeit werden Verstöße konsequenter geahndet. Stadt und Handel zogen gerstern bei einem Lokaltermin eine erste positive Zwischenbilanz.
"Die Ergebnisse dieser Monate zeigen, dass die testweise eingeführten Regeln das Parkproblem auf den Planken deutlich verringern", erklärte Specht.
Fünf Paket- und Kurierdienste war vonder Stadt eine entsprechende Genehmigung erteilt worden, die vorgegeben Zeiten war zum allergößten Teil auch eingehalten worden.
Doch durfte auch schon vor dem Verkehrsversuch der Lieferverkehr zwischen 22 und 11 Uhr Planken und Breite Straße befahren. Diese Regelung gilt auch weiterhin.
Seit 1. Juni können Paket- und Kurierdienste zusätzlich auch wochentags zwischen 14 und 16 Uhr in die Fußgängerzone. Die Genehmigung bei der Stadt kostet 204,50 Euro pro Jahr und gilt für mehrere Fahrzeuge. Dieser Verkehrsversuch ist zunächst auf ein Jahr befristet. Die Händler sind zufrieden mit den ersten Monaten des Versuchs, wünschen sich aber eine Weiterführung dieser Regelung, um so dauerhaft der Konkurrenz aud dem Online-Handel Paroli bieten zu können.