Rund 970 Kubikmeter wild abgelagerten Sperrmüll haben die Mitarbeiter der Abfallwirtschaft Mannheim im vergangenen Jahr entfernt. Das kostete den Betrieb rund 8.000 Arbeitsstunden und annähernd 450.000 Euro. „Hier muss gehandelt werden“, meint die Abfallwirtschaft Mannheim und geht nun konsequent gegen wilde Ablagerungen vor. Im Oktober startet dazu die Kampagne „Sauberes Mannheim“.
Wild abgelagerter Sperrmüll und Grünschnitt ist ein weit verbreitetes Phänomen, mit dem sich die meisten größeren Städte auseinandersetzen müssen. Werden diese Müllkippen nicht rasch entfernt, leiden Stadtbild, Hygiene und das Sicherheitsempfinden.
Das ist der Ansatzpunkt der Kampagne „Sauberes Mannheim“: „Die Abfallwirtschaft Mannheim nennt das Problem beim Namen und zeigt auf Plakaten das, was die Mitarbeiter der Stadtreinigung laufend beseitigen und bietet hier Lösungen an“, erklärt Lother Quast, Dezernent für Planung, Bauen, Umweltschutz und Stadtentwicklung.
Damit will der Betrieb Aufmerksamkeit erregen. Er macht mit der Kampagne deutlich, dass es nicht nötig ist, Sperrmüll unangemeldet an den Straßenrand zu legen – es gibt andere Entsorgungswege: Die kostenlose Anmeldung des Sperrmülls, die Abgabe beim Recyclinghof gegen Gebühr und die kostenlose Abgabe des Grünschnitts beim Kompostplatz auf der Friesenheimer Insel.
Die Kampagne soll alle Mannheimer Bürger ansprechen. Deswegen hat der Eigenbetrieb ein ganzes Bündel an Maßnahmen entwickelt. Neben dem Plakat in den City-Light-Anlagen werden Anzeigen geschaltet und Plakate an den Seitenscheiben der Straßenbahnen geklebt. Auch im Kino und im Internet werden die Menschen angesprochen. Denn hier läuft ein Spot, der von Studenten der Hochschule Darmstadt-Dieburg entwickelt wurde. Unter www.mannheim.de/buerger-sein/muell-und-sauberkeit können sich die Bürger darüber hinaus informieren.
Mit der Kampagne „Sauberes Mannheim“ möchte der städtische Eigenbetrieb sensibilisieren. Ab der kommenden Woche verteilen die Städtereiniger nach dem Beseitigen einer Müllkippe eine mehrsprachige Information direkt in die Briefkästen der Anwohner.
Im Zuge dieser großangelegten Sauberkeitskampagne intensiviert die Abfallwirtschaft Mannheim auch die Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Sicherheit und Ordnung. Sobald die Mitarbeiter in der wilden Müllkippe fündig werden und einen Hinweis auf den Verursacher finden, wird diesem nachgegangen. Schließlich handelt es sich bei wild abgelagertem Müll um eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 5.000 Euro belegt werden kann.
Bisherige Maßnahmen zur Sauberkeit
Die Sauberkeit ist in Mannheim Thema Nummer eins. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Mannheim sauberer zu halten. Die flächendeckende Einführung der Papiertonne und die damit verbundene Ablösung der bündelweisen Papiersammlung im Jahr 2007 sowie die Änderung des Sperrmüllsystems von der Straßensammlung auf das Abrufsystem im Jahr 2009 sind Beispiele dafür.
Seit 2009 setzt die Abfallwirtschaft Mannheim auch die Plakatierungsrichtlinien der Stadt Mannheim konsequent um. Nicht genehmigte Plakate werden von den Mitarbeitern der Stadtreinigung sofort entfernt. Nicht zuletzt war auch die Kampagne „Deckel zu!“ ein großer Erfolg in Richtung Sauberkeit und Stadthygiene. Damit startete die Abteilung Abfallwirtschaft im Februar 2012 und kündigte an, dass ab März überfüllte Tonnen nicht mehr von der Müllabfuhr geleert würden. „Mit dem Ergebnis dieser Kampagne sind wir sehr zufrieden. Die Anzahl der Standplätze mit überfüllten Mülltonnen ist stark zurückgegangen. Mit Beginn der Kampagne verteilten die Mitarbeiter etwa 400 „Gelbe Karten“ täglich an Standplätzen mit überfüllten Mülltonnen. Heute sind es gerade noch etwa 10 Karten pro Tag“, berichtet Klockow.