Nachhaltigkeit geht Jeden an: Dr. Auma Obama stellt Zukunftsforum der Nachhaltigkeit in Mannheim vor

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Die Stadtmarketing Mannheim GmbH präsentierte gestern auf dem Gelände von SCA Hygiene Products in Sandhofen das erste Zukunftsforum der sozialen Nachhaltigkeit von Dr. Auma Obama. Sie diskutierte mit ihren Gästen Willi Lemke, UN-Sonderberater für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung, dem österreichischen Publizist Gerald Hörhan und der Schauspielerin Kristin Meyer.

In Mannheim, seit 2011 offizielle Fairtrade Stadt, ist das Thema Nachhaltigkeit von besonderer Bedeutung. Auch ortsansässige Unternehmen haben sich ein nachhaltiges Wirtschaften auf die Fahnen geschrieben. „Natur, Mensch und Wirtschaft gehören essentiell zusammen“, begrüßte Mats Berencreutz, Executive Vice President von SCA Hygiene Products in seiner Eröffnungsrede die Gäste des ersten Zukunftsforums von Dr. Auma Obama, welches von der Stadtmarketing Mannheim GmbH mitorganisiert wurde. Das internationale Hygiene- und Forstunternehmen mit Sitz in Schweden wurde Ende September als eines der drei nachhaltigsten Unternehmen Deutschlands für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert – nicht von ungefähr bot es sich an, für das Zukunftsforum zum Thema Nachhaltigkeit auf das Gelände von SCA einzuladen.

„Wenn ich von sozialer Nachhaltigkeit rede, dann rede ich von der Zukunft.“ Mit ihrer Stiftung „Sauti Kuu – Starke Stimmen für eine starke Zukunft“ möchte Dr. Obama weltweit Kinder und Jugendliche dazu anregen, ihre Zukunft selbst zu gestalten und das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Ihr Modell von sozialer Nachhaltigkeit basiert daher auf dem Ansatz, den jungen Menschen Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Dieses Angebot reicht von Trainings zur Persönlichkeitsverwaltung über die Schaffung von Bildungsmöglichkeiten bis hin zur ökonomischen Selbstständigkeit.

Willi Lemke, UN-Sonderberater für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung, ehemaliger Senator von Bremen und langjähriger Manager des SV Werder Bremen, verfolgt mit seinem Engagement ähnliche Ziele wie Dr. Obama: „Wir müssen aufhören mit Geldverbrennen und anfangen mit ‚pflanzen‘“. Unter „pflanzen“ versteht Lemke, dass man vor Ort in einzelne junge Menschen investieren müsse, anstatt großflächig Geld in arme Regionen zu pumpen. Da vielen Jugendlichen heute die Vorbilder fehlen, denen es nachzueifern lohne, müsse man junge Menschen vor Ort zu ‚Role Models‘ für andere aufbauen. Gerade durch den Sport, den er als Teil der Bildung ansieht, könne man große Erfolge erzielen.

Wie soziale Nachhaltigkeit in der Realität aussehen kann, zeigte die Schauspielerin Kristin Meyer, die sich für das St. Moses Children's Care Centre in Uganda einsetzt, das sich um Waisenkinder sowie ausgesetzte und misshandelte Kinder kümmert. Auf die Frage, warum sie sich gerade in Uganda engagiert, erklärte sie: „Es ist egal, was man tut, Hauptsache man tut es.“ Sie habe eine persönliche Beziehung zu diesem Heim aufgebaut, aber soziales Engagement sei nicht örtlich gebunden. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wo und in welcher Form er sich engagieren möchte.

 „Mit Zuckerbrot und Peitsche“, antwortete der österreichische Publizist („Investment Punk“ und „Gegengift – Europa stiehlt euch die Zukunft“), Investmentbanker und Millionär Gerald Hörhan auf die Frage, wie er Jugendliche von heute auf ein erfolgreiches Leben vorbereiten würde. Damit bildete er mit seinen streitbaren Thesen den Gegenpol zu den Ansichten der anderen Diskussionsteilnehmer. Für ihn bedeutet soziale Nachhaltigkeit, dass man auch in Zukunft in einer guten und fairen Gesellschaft leben kann. Derzeit sei die Gesellschaft aber auf dem falschen Weg, da das soziale System überlastet sei und für kommende Generationen nicht viel übrig bleibe. Sein Rat an die Jugend: „Auf die Hinterfüße stellen und hart arbeiten.“

Mit ihrer Performance sorgte Stand-up-Comedian Senay Duzcu für einen humorvollen Blick auf die diskutierten Themen auf dem Zukunftsforum.

In der abschließenden Diskussionsrunde um eine bessere, sozialere Zukunft beteiligte sich auch das Publikum, das von Studenten bis zu Topmanagern sehr vielfältig besetzt war, lebhaft.