Seit zehn Jahren gibt es in Rheinland-Pfalz das erfolgreiche Projekt des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie zur Qualifizierung von ehrenamtlichen seniorTRAINERinnen und seniorTRAINERN. Die Seniorenförderung der Stadt Ludwigshafen ist 2012 eine von elf Anlaufstellen im Land. Vier neue seniorTRAINERinnen und -TRAINER hat die Seniorenförderung gemeinsam mit Kooperationspartnern qualifiziert.
Bürgermeister und Sozial-dezernent Wolfgang van Vliet und Christine Kneesch von der Seniorenförderung stellten am Dienstag, 16. Oktober 2012, um 11 Uhr im Seniorenkompetenzzentrum LU kompakt in der Benckiserstraße 66 die Maßnahme vor. Die vier neuen seniorTRAINERinnen und -TRAINER im Alter von 56 bis 69 Jahren sprachen über die Projekte, die sie nun angehen wollen.
SeniorTRAINERinnen und -TRAINER unterstützen, begleiten, vernetzen, koordinieren und initiieren neue Projekte oder engagieren sich in bestehenden Projekten aus unterschiedlichen Bereichen. Sie verpflichten sich nach Erreichen der Qualifikation dazu, zwei Jahre lang für die Anlaufstelle ehrenamtlich tätig zu sein.
Thea Kirstätter-Menrad möchte ein Kunstprojekt initiieren sowie als Lesepatin in Grundschulen fungieren und die Lesefähigkeit von Grundschülerinnen und -schülern damit fördern. Marga Mwangi schwebt die Entlastung von Angehörigen an Demenz Erkrankter vor sowie die Leitung eines Gesprächskreises in englischer Sprache.
Franz Isselhard möchte Seniorenreisen organisieren und wird 2013 mit einer Reise an die Nordsee beginnen. Zudem möchte er eine Kochgruppe gründen. Außerdem schwebt ihm vor, einen Kartenservice für das Filmfestival in Ludwigshafen einzurichten, das heißt Karten zu besorgen für Menschen, die dies aus gesundheitlichen Gründen nicht (mehr) können. Reinhard Winstel hat sich den "BitExpress" ausgedacht. Dahinter verbirgt sich die Idee, Computerschulungen für ältere Menschen in deren Zuhause anzubieten.
Wie man Projekte initiiert, bekannt macht und wie man Freiwillige hierfür findet, ist Teil der Qualifizierung zum seniorTRAINER oder zur seniorTRAINERin. Die Qualifizierung ist standardisiert und dauert drei mal zwei Tage. Sie darf nur von speziell hierfür geschulten Ausbilderinnen und Ausbildern vorgenommen werden. Christine Kneesch von der Seniorenförderung Ludwigshafen hat eine solche Qualifikation und war damit nicht nur Koordinatorin des Projekts in Ludwigshafen, sondern auch selbst Ausbilderin. Die Qualifizierung übernahm die Seniorenförderung gemeinsam mit Kooperationspartnern, und zwar dem Landesverband der Naturfreunde Rheinland-Pfalz, der Evangelischen Kirche der Pfalz im Kirchenbezirk Pirmasens und der Caritas Westeifel.
"Ich freue mich, dass sich die neuen seniorTRAINERinnen und seniorTRAINER ehrenamtlich in unserer Stadt einsetzen wollen und danke ihnen schon jetzt für ihr Engagement. Ohne Menschen, die bereit sind, Ehrenämter zu übernehmen, würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren", sagte Bürgermeister und Sozialdezernent Wolfgang van Vliet.
Das Landesprojekt richtet sich an Menschen ab 50 Jahren. Ziel des Programms ist es zu zeigen, was Ältere für die Gesellschaft leisten können. Zudem wird ein Handlungs- und Strukturkonzept erprobt, mit dem das Erfahrungswissen Älterer im Freiwilligenbereich nutzbar gemacht werden kann. Auch für den seniorTRAINER und -TRAINERinnen bedeutet das Engagement einen Gewinn, denn sie können ihre Zeit im Rentenalter sinnvoll nutzen, was zu mehr Zufriedenheit führen kann. Außerdem entstehen neue soziale Netze.