In der unterhaltsamen Reisereportage „Expedition in die Heimat“ erkundet Anna Lena Dörr am Freitag, den 26. Oktober, 20.15 Uhr im SWR Fernsehen die Region rund um die südliche Weinstraße in der Pfalz. Hier trifft sie Menschen, die mit dem Klapprad Gipfel erstürmen oder mit dem Kopf buchstäblich durch die Wand wollen. Denn die gibt es gehäuft in einer Gegend, die gerne als deutsche Toskana bezeichnet wird.
Nicht umsonst ließ sich Bayernkönig Ludwig I bei Edenkoben eine prächtige Sommerresidenz im italienischen Stil bauen, war der Trifels über Annweiler Mittelpunkt des Stauferreichs. Doch der von Gott geküsste Flecken Erde hat eben nicht nur Herrscher angezogen, sondern immer auch Revolutionäre und Querdenker. Das Hambacher Fest von 1832 auf dem Schloss über Neustadt an der Weinstraße gilt als Geburtsstunde der deutschen Demokratie. Der gute Wein hat sicher seinen Anteil daran.
Ein Querdenker ist auch Heiner Geißler, den Anna Lena Dörr zu Anfang ihrer Expedition trifft. Streitbarer Geist und von allen Seiten anerkannter Schlichter, CDU-Mitglied und
Kapitalismuskritiker, Hobby-Winzer und Extremsportler. Und großer Fan der Südpfalz, die ihm in 40 Jahren zur zweiten Heimat geworden ist. Er zeigt der Moderatorin seine
Lieblingsplätze. Aber sie begegnet noch mehr Menschen, die sich etwas in den Kopf gesetzt haben. So wie Peter Eidel, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, in Neustadt das älteste Haus der Pfalz zu renovieren. Immerhin über sechs Meter hoch ist der „Koloss von Böchingen“, den der Bildhauer Volker Krebs dort in die Landschaft gestellt hat. Auch er hatte sich eben wahrhaft Großes in den Kopf gesetzt. Und sie trifftWinzer Herbert Heußler aus Rhodt, der seine Weinberge schon seit 40 Jahren mit dem Pferd beackert.
Mit dem Kuckucksbähnel dampft Anna Lena Dörr durch den Pfälzer Wald und kämpft sich auf dessen höchste Erhebung, die Kalmit. Und zwar mit dem Klapprad. So wie die Teilnehmer des alljährlichen Klapprad-Cups: 672,6 Meter Höhenmeter – so genau muss das schon sein, schließlich wurde im Schatten der Kalmit von einem klugen Pfälzer Kopf der Klappmeter erfunden. Schließlich geht es auf die Jagd nach dem Elwetritsch, dem legendären pfälzischen Sagentier, und zur Kutschfahrt mit dem Landauer durch
Landau. Die „Pälzer Helde“ lassen hören, wie sich der pfälzische Dialekt mit „rischtisch“ fetziger Musik verträgt, und aus dem Opernnähkästchen trällert die Edenkobener Musikkabarettistin Annette Postel – von Diven, Zicken, Intrigantenstadel und geplatzten Karriereträumen. Die Jazzmusiker von „Gretchens Pudel“ aus Landau mischen altbekannte deutsche Volksweisen neu auf. Eine kleine Revolution zumindest …
Natürlich: Getrunken und gegessen wird auch – das versteht sich an der Weinstraße von selbst. Genau so, dass dabei Saumagen und Leewerkneedel auf den Tisch kommen – oder so manch Pfälzisch-Feines, wie bei der Kulinarischen Weinwanderung in Siebeldingen. Wem jedoch der Appetit mehr nach schokolatierten Heuschrecken an Fruchtsorbet steht – kein Problem: Anna Lena Dörr hat sich zum Insektenkochkurs im Reptilium Landau angemeldet.