Die Reiss-Engelhorn-Museen (REM) der Stadt Mannheim sollen eine neue Stiftung erhalten. Dies wurde am 11. Oktober von der dafür Kapital von 20 Millionen Euro zur Verfügung stellenden Schweizer Stiftung Les Múrons, Lausanne, entschieden und am 13. Oktober der Stadt Mannheim und den REM mitgeteilt.
Dank der Stiftung kann die Sammlung exquisiter Glasskulpturen und Studioglas von Traudl Engelhorn und ihres verstorbenen Mannes Peter Engelhorn in den REM als zweiter Ausstellungsort – in enger Kooperation mit dem MUDAC Lausanne – präsentiert werden. Ebenso kann dank der neuen Stiftung eine hochkarätige Sammlung deutschlandweit bedeutender altägyptischer Kunstwerke ausgestellt werden, die Alfried Wieczorek, Generaldirektor der REM, im Januar dieses Jahres nach Mannheim holte. Diese Sammlung ist gleichzeitig Grundlage neuer Forschung an den Mannheimer REM.
„Die Reiss-Engelhorn-Museen haben sich in den letzten Jahren zu einem international angesehenen und beliebten Museumskomplex entwickelt. Sie genießen national als auch international großes Renommee als Ausstellungshaus und als Forschungseinrichtung. Nur durch Stiftungen wie die neue Museumsstiftung ist es möglich, eine vielfältige und lebendige Museumslandschaft zu bieten. Die Stiftung wertet die REM erneut auf.“ erklärt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und dankt der Initiatorin Traudl Engelhorn, die damit insbesondere auch an das Wirken ihres Mannes Peter Engelhorn und seiner besonderen Verbindung zu Mannheim erinnert. „Es ist ein Segen, dass es hier so viele Persönlichkeiten gibt, die bereit sind, sich für unseren Kulturstandort einzusetzen. Ein solch herausragendes Engagement ist keinesfalls selbstverständlich. Für die REM ist die Stiftung eine weitere Bereicherung und für die Stadt Mannheim eine einmalige Chance“, betont Kulturbürgermeister Michael Grötsch.
Repräsentationsort für Sammlungen der REM
Mit der neuen REM -Museumsstiftung ist der Auftrag an Stadt und Museum verbunden, einen neuen Repräsentationsort für die Sammlungen zu finden. Dieser soll Teil des Museumskomplexes der REM werden.
Bereits im Vorfeld waren dafür Varianten geprüft worden, um zur von der Stiftung vorgesehenen Präsentation am 13. Oktober Perspektiven aufzeigen zu können. Stiftungsgründung und die Fertigstellung der Konzeptionen zur rechtlichen Konstruktion der Stiftung und zur Präsentation der Sammlungen haben sich jedoch verzögert.
Dies bedeutet auch, dass der Prozess zur Entwicklung einer möglichen gemeinsamen Konzeption von Museum und Musikschule neu angesetzt werden kann. „Dabei stand der Erhalt der Leistungsfähigkeit der Musikschule als Vorbedingung für alle Beteiligten von Anfang an fest“, erklärte Mannheims Bildungsdezernentin Dr. Ulrike Freundlieb. So hat sich die Musikschule enorm entwickelt und Zahl der Musikschüler in den letzten 10 Jahren weit mehr als verdoppelt, was eine wichtige Zielstellung der Stadt und persönlich des Oberbürgermeisters schon in seiner Zeit als Bildungsbürgermeister war. Auch die Stiftung wie die Initiatorin sind gerade im Bereich musikalischer Förderung außerordentlich engagiert.
„Manche Unterstellungen haben deshalb zu Irritationen geführt. Die Stadt Mannheim hatte mit der verständlichen Bitte, vor Entscheidungen der Stiftung keine öffentliche Kommunikation vorzunehmen, keinen Raum für eine öffentliche Diskussion und ein breites Beteiligungsverfahren. Mit der Ankündigung und dem nun zeitlich veränderten Rahmen kann dies nachgeholt werden. Dies ist eine Chance, wenn sich ein solch großes Projekt in der neuen Konstruktion nach wie vor als machbar erweisen sollte. Dies soll in den nächsten Wochen und Monaten mit den Beteiligten geklärt werden“, erklärten Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und seine Bürgermeisterkollegen Dr. Ulrike Freundlieb und Michael Grötsch wie Prof. Alfried Wieczorek übereinstimmend.