"He was hit by a car, can she still dance?" lautet der etwas nebulöse Titel der Ausstellung der mit 32 Jahren dann noch nicht so ganz jungen Künstlerin aus Georgien, die den Dr. Herbert Zapp-Preis für junge Kunst am vergangenen Sonntag erhielt.
Mit € 10.000 dotiert, wurde er in diesem Jahr von der Jury, Prof. Dr. Eugen Blume, Leiter des Museums Gegenwart – Hamburger Bahnhof, Berlin, Dr. Ulrike Lorenz, Direktorin der Kunsthalle Mannheim und Prof. Dr. Pia Müller-Tamm, Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, der jungen Künstlerin Anna K. E., die in New York und Düsseldorf wohnt und arbeitet, zugesprochen.
Sie nahm die Auszeichnung aus der Hand der Stifterin, Dorothea Maria Zapp, anlässlich ihrer Einzelausstellung Kunstverein entgegen, ein Ereignis, das trotz strömenden Regens gut besucht war und wieder einmal zeigt, wie wichtig den Mannheim "ihre" Kunst ist.
Anna K.E., 1986 in Georgien geboren, überzeugte die Jury aufgrund ihrer Vielseitigkeit und des vitalen Zugriffs auf das Material ihrer Kunst. Im Grenzbereich zwischen Plastik, Installation, Design und Architektur angesiedelt, integriert ihr Werk auch Zeichnung, Video und den eigenen performativen Körpereinsatz. Ihr Schaffen zeichnet sich durch eine immense Produktivität aus, wobei ihre modellartigen Installationen immer sorgfältig gebaut und im Raum platziert werden. Erkennbar ist ein ausgeprägter Beziehungssinn: Mehrteilige Arbeiten verweisen medienübergreifend aufeinander, stellen Bezüge im Raum her und bezeugen ihre souveränes Agieren mit den künstlerischen und aus außerkünstlerischen Zusammenhängen angeeigneten Materialien wie Fell oder Kacheln. Mit Leichtigkeit überspringt ihr Werk auch unterschiedliche kulturelle Horizonte, in dem sie östliche und westlich konnotierte Formen in ihren Arbeiten zusammenkommen lässt.
Keine einfache Kost, Kunst, die zum Überlegen zwingt.
Dorothea Maria Zapp stiftete erstmals 2006 den Förderpreis, der in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen wird, in Höhe von 10.000 Euro. Der Preis erinnert an ihren Mann, Herbert Zapp, der sich sowohl privat als auch in seiner Eigenschaft als Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bank, deren Kunstsammlung er anregte, als Förderer, Ermutiger und Mäzen für junge Kunst eingesetzt hat.
Ziel der Auszeichnung ist es, junge Künstler zu fördern, die am Anfang ihrer künstlerischen Laufbahn stehen.
Ausstellungsdauer: 7.10. – 4.11.2012
Mannheimer Kunstverein • Augustaanlage 58 • 68165 Mannheim