Es ist eine schöne Schwetzinger Tradition, einmal im Jahr Wolfgang Amadé Mozart zu huldigen und seine hinreißenden Kompositionen in den Fokus von drei Konzertwochenenden zu stellen. Farbig und vielschichtig präsentiert sich der Namensgeber des Festivals. „Er ist der reinste aller Musiker, er ist die Musik selbst“ urteilte Claude Debussy über Mozart. So entfaltet sich der Programmreigen um Mozart mit der Mannheimer Schule, dem Mozartschüler Johann Nepomuk Hummel und der Spätromantik. Der Kreis schließt mit Debussy, der 2012 seinen 150. Geburtstag feiert.
Zum Auftakt des diesjährigen Schwetzinger Mozartfestes steht ein besonderes Jubiläum an: zum 20. Mal betreten die hochbegabten Stipendiaten der Jürgen Ponto-Stiftung die Bühne des Rokokotheaters und präsentieren ihr Können. Acht Stipendiaten, darunter ein solistisch auftretendes Bläserquintett, feiern mit ihrem Schwetzinger Publikum und haben dafür ein außergewöhnliches Programm einstudiert. Der Bogen spannt sich von der Mannheimer Schule, die mit dem anspruchsvollen Violinkonzert des leider vergessenen Friedrich Eck vertreten ist, über Hummel bis zu Chopins Hommage an Mozart. Mozart rühmte den Violinvirtuosen Eck, der ausschließlich für das eigene Instrument komponierte, als „einen Geiger von Ton und Bogen“ und einen, der „..ganz nach seinem Geschmack sey“. Ein wahres Kabinettsstückchen ist Lindpaintners Concertante für Bläser, die solistisch von einem Bläserquintett der Jürgen Ponto-Stiftung gemeistert wird. Als Hofkapellmeister in Stuttgart prägte Lindpaintner viele Jahre das musikalische Leben in
der Württembergischen Residenz.
Ein Kontrapunkt zu den jungen aufstrebenden Musikern ist am Samstagabend der Auftritt von zwei großen Talenten, zweier seelenverwandter Klaviervirtuosen – „Telepathie des Zusammenspiels“ titelt „Die Zeit“: Klug zusammengestellte Programme über Stile und Zeiten hinweg sind das Markenzeichen, mit dem sich Andreas Grau und Götz Schumacher als international renommiertes Klavierduo profiliert haben. Und wirklich, man hört anders zu, wenn das Programm ungewöhnlich konzipiert ist. Andreas Grau und Götz Schumacher bewegen sich zwischen „unbestechlicher, keineswegs trockener Handwerklichkeit und übermütiger, ohrenzwinkernder Unterhaltung“ (Neue Musikzeitung). Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit Dirigenten wie Roberto Abbado, Heinz Holliger, Georges Prêtre, Zubin Mehta u.v.a.. Den Hang zu ausgefeilten Programmkonzepten dokumentieren auch ihre CD-Aufnahmen. „Mit klanglich sublimen wie hinreißenden fulminanten Einspielungen haben sich Andreas Grau und Götz Schumacher endgültig als das führende Klavierduo etabliert….“(Fono-Forum). Für Schwetzingen haben die beiden neben Mozart und Debussy ein Spätwerk Max Regers ausgesucht. Seine Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart, über Mozarts bekannteste Klaviersonate KV 331, lassen das Publikum in Romantik schwelgen.
Der Sonntagmorgen gilt dem Kandinsky Streichtrio, das gleich drei international anerkannte, mit einem Echo-Klassikpreis ausgezeichnete Solisten vereint. Sie gehören allesamt zu den herausragenden Vertretern ihrer Instrumente und spielen seit weit mehr als 10 Jahren in gleicher Besetzung Trio. Die Geigerin Kathrin Rabus (Erste Konzertmeisterin der NDR Radiophilharmonie), der Bratschist Hartmut Rohde und der Cellist Jens Peter Maintz (beide Professoren an der Universität der Künste Berlin) haben sich aus der Faszination am gleichberechtigten dreistimmigen musikalischen Gespräch heraus zusammengefunden, um der Gattung des Streichtrios ein Podium zu geben und neben dem gängigen Repertoire auch außergewöhnliche Raritäten zu Gehör zu bringen. Neben Beethovens Streichtrio G-Dur erklingt mit Mozarts Spätwerk KV 563, einem kammermusikalischen Meisterwerk, eines der wichtigsten, vielleicht das schönste Werk dieser Gattung.
Mit den Worten Friedrich Guldas „Für mich ist jedes Jahr ein Mozart-Jahr und jede Woche eine Mozart-Woche“ lädt die Mozartgesellschaft Schwetzingen zum Schwetzinger Mozartfest 2012 ins Schwetzinger Schloss ein.
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