Die technologische Entwicklung bringt neben zahlreichen positiven Errungenschaften auch das eine oder andere Problem mit sich. Eine Schattenseite des Internetzeitalters alarmiert jetzt die Suchtforscher: Nach Angaben der Drogenbeauftragten der Bundesregierung sind deutschlandweit 560.000 Menschen zwischen 14 und 64 Jahren internetsüchtig. Bei weiteren 2,5 Millionen ist demnach der Umgang mit dem Netz problematisch.
Am stärksten betroffen ist die Gruppe der 14- bis 24-Jährigen, in der jeder Vierzigste als internetabhängig gilt. Während Mädchen vor allem soziale Netzwerke und weniger Online-Spiele nutzen, ist es bei Jungen genau umgekehrt. Allerdings: Eine einheitliche wissenschaftliche Definition von Internetsucht gibt es noch nicht.
„Es ist keinem damit geholfen, die neuen Medien zu verteufeln“, sagt Peter Benninger vom KKH-Allianz Serviceteam in Neustadt. „Sicher ist aber, dass ein übermäßiges Verlangen, etwas immer wieder zu tun, bei Betroffenen und Angehörigen einen hohen Leidensdruck verursacht. Das gilt wie für alle Süchte natürlich auch für die Sucht nach dem Internet.“ Daher sei es wichtig, bei der täglichen Onlinezeit das richtige Maß zu finden. Helfen kann dabei ein Selbsttest, der folgende Fragen umfasst:
– Sind Sie oft länger als beabsichtigt online?
– Beschweren sich Ihre Mitmenschen über die Zeit, die Sie im Internet verbringen?
– Leidet Ihre Arbeit oder Ihre Beziehung unter der Zeit, die Sie online verbringen?
– Sind Sie verärgert und aggressiv, wenn Sie jemand stört, während Sie online sind?
– Sind Sie öfter mal unausgeschlafen, weil Sie abends noch sehr lange online waren?
– Schaffen Sie es nicht, Ihre Online-Zeit zu verringern, obwohl Sie es wollen?
– Sind Sie öfter mal deprimiert oder nervös, während Sie offline sind?
Bei mehr als zwei Ja-Antworten besteht die Gefahr, dass der Internet-Gebrauch suchtartige Züge angenommen hat.
Mehr zum Thema Süchte finden Interessierte unter www.kkh-allianz.de/suchtfrei.