Baubeginn zur Wiederherstellung der Längsdurchlässigkeit der Queich an der Holzmühle in Westheim

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Der Bau für das Umgehungsgewässer der Queich südlich der Holzmühle in Westheim hat begonnen. Nachdem alle vorbereitenden Maßnahmen erledigt waren und auch die Artenschutzbegehung keine zusätzlichen Erfordernisse ergab, steht dem Umbau der Queich an der Holzmühle nichts mehr im Weg. „Ziel ist es, die Längsdurchgängigkeit der Queich wieder herzustellen. Damit wird die Ökologie dieses Fließgewässers deutlich verbessert“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel.

„Unmittelbar vor dem Baubeginn gab es eine naturschutzfachliche Begehung. Diese zeigte, dass im Bereich der Baustelle an der Holzmühle keine besonders oder streng geschützten Arten von den Arbeiten so betroffen sind, dass gesonderte Schutz- oder Umsiedlungsmaßnahmen notwendig wurden“, erklärt Georg Roth, Leiter des Fachbereichs „Umwelt und Landwirtschaft“ der Kreisverwaltung Germersheim, „Einige, wenige Tierarten wie Mauereidechsen oder Vögel, z. B. Rotkehlchen, Zaunkönig und Buntspecht, die als Nahrungsgäste in diesem Bereich zu sehen waren, flüchten oder meiden diesen während der Bauarbeiten. Sie finden nach den Arbeiten dafür deutlich besser Bedingungen vor als bisher.“

Der für Umwelt zuständige Erste Kreisbeigeordnete, Benno Heiter, beschreibt die Maßnahme: „An der Holzmühle entsteht eine Bachschleife mit einer Gesamtlänge von ca. 150 m, mit Breiten zwischen fünf und sieben Metern. Der neue Wasserlauf überwindet dabei einen Höhenunterschied von rund 4,80 m. Damit die entstehenden Strömungen und Höhendifferenz für Fische und andere Organismen auf- und abwärts passierbar werden, sind viele kleine differenzierte Wasserterrassen und flache Wasserschnellen notwendig, die mit Steinriegeln und sog. Störsteinen gebildet werden.“
Die Bachschleife soll bis voraussichtlich Ende November 2012 fertig gestellt werden.

Die Queich zählt zu den bedeutenden Fließgewässern in der Region, die im Zuge der EU-Wasserrahmenrichtlinie wieder durchgängig gemacht werden. „Die Queich durchgängig zu machen heißt, Hindernisse zu beseitigen oder so zu umgehen, dass Fische und andere Gewässer- Organismen das Ökosystem Fließgewässer wieder auf ganzer oder zumindest großen Strecken als Lebensraum nutzen und durchwandern können – auf- und abwärts“, so Landrat Brechtel. Fischleitarten sind Schmerle, Gründling, Döbel, Schneider und Hasel. Auch Begleitarten wie Elritze, Stichling, Barbe, Aal und Bachforelle wurden im Unterlauf der Queich nachgewiesen.

Die Queichquelle entspringt ca. drei Kilometer südlich der Gemeinde Hauenstein. Das Gewässer ist etwa 52 Kilometer lang und mündet bei Germersheim in den Rhein, die Queichstrecke im Landkreis beträgt etwa 15 km.