Die kleine Evangeline ist das siebte Kind der Eheleute Alexandra und Klaus Pirschel. Am 20. April 2012 erblickte sie das Licht der Welt. Und sie hat einen ganz populären Ehrenpaten: Bundespräsident Joachim Gauck. Im Auftrag des Bundespräsidenten überreichte Oberbürgermeister Michael Kissel am Backfischfest-Montag in seinem Dienstzimmer im Wormser Rathaus den Eltern die Urkunde samt Ehrengaben.
Etwas misstrauisch blickten die kleinen Kulleraugen auf die fremde Umgebung, als die junge Erdenbürgerin im Arm von Schwester Jasmin und mit ihren Eltern ins Dienstzimmer des Oberbürgermeisters kam. Doch Michael Kissel vermochte es sehr schnell, der kleinen Wormserin ein Lächeln zu entlocken. Hin und weg war Evangeline schließlich, als sie einen kleinen rosaroten Plüschteddy überreicht bekam, dem sie nun ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte. Es sei schon eine enorme Verantwortung und Aufgabe, sieben Kinder groß zu ziehen und das tägliche Leben zu meistern, zollte Kissel Respekt gegenüber den Eltern. „Ich kenne einen solchen Familienverbund bereits seit meiner Kindheit“, lächelte Alexandra Pirschel, die selbst in einer fünfköpfigen Familie im rheinhessischen Heßloch aufwuchs. Mit ihrem Mann Klaus, der krankheitsbedingt keinen Beruf mehr ausüben kann, lebt sie seit nunmehr 17 Jahren im Wormser Stadtteil Ibersheim, in dem der Familienvater auch geboren wurde.
„Unsere Kinder sind unser Ein und Alles“, machten die beiden Eltern ihre Entscheidung für eine Großfamilie mit Worten deutlich. Vor 23 Jahren kam das erste Kind zur Welt. Heute lebt die kleine Evangeline mit Mama, Papa und ihren Geschwistern Daniel, Jennifer, Natascha, Tobias, Sophie und Jasmin unter einem Dach. Wie Alexandra und Klaus Pirschel erzählten, waren sie noch nie in Urlaub und auch ansonsten muss die Familie mit einigen Entbehrungen zurechtkommen. „Unser Auto gibt langsam seinen Geist auf und selbst ein gebrauchtes Fahrzeug können wir uns derzeit nicht leisten“, gestand Alexandra Pirschel leise. Sie sei so dankbar, wenn sich hier eine Lösung finden würde, denn schließlich sei man auf ein Transportmittel in ausreichender Größe angewiesen. „Vielleicht findet sich ja ein Autohaus, das bereit ist, Ihnen durch eine Spende aus der Notlage zu helfen“, brachte OB Kissel sein Mitempfinden gegenüber den Eheleuten zum Ausdruck. Als die kleine Evangeline etwas unruhig wurde und ihrer Mutter Hunger signalisierte, verabschiedete OB Kissel seine Gäste nach einem Gruppenbild vor dem Porträt des Bundespräsidenten, verbunden mit den besten Wünschen für das weitere Leben.