Bei einem Besuch im Zoo Heidelberg hört man schon von weitem, besonders in den Morgen- und Abendstunden, durchdringendes Lachen. Es sind aber weder Tierpfleger noch Besucher, die sich da vor Lachen auszuschütten scheinen. Folgt der Besucher den markanten Lauten, so gelangt er an das große Gehege der neuseeländischen Bergpapageien, den Keas. Seit Anfang Juli 2012 lebt in der Voliere nun auch eine neue Vogelart mit einem im Verhältnis zum Körper großem Kopf und kräftigem Schnabel. Es ist der „Lachende Hans“, und seine Rufe erinnern an das Gelächter von Menschen – daher hat er auch seinen Namen.
Der „Lachende Hans“ ist der größte Vertreter der Familie der Eisvögel. In seiner Heimat Australien wird er „Kookaburra“ genannt. Und weil er so regelmäßig immer um die gleiche Zeit ruft, trägt er noch einen zweiten Namen: „Buschmanns-Uhr“. Auch in der Mythologie der Aborigines spielen die Kookaburras eine besondere Rolle. So besagt zum Beispiel eine Legende, dass jeder bestraft wird, der den Vogel beleidigt.
Das „Gelächter“ der Vögel, das sie mit Vorliebe im Chor vortragen, beginnt zunächst recht leise und steigert sich irgendwann zu einem dröhnenden Geschrei, das ihnen dazu dient, ihr Territorium abzugrenzen.
Kookaburras werden bis zu 48 Zentimeter groß, Flügel und Schwanz sind ziemlich kurz, ihr Gefieder ist am Rücken braun-grau, am Bauch und Hals weiß gefärbt. Männchen und Weibchen sind äußerlich kaum zu unterscheiden. Hat sich ein Pärchen gefunden, so bleiben sie sich ein Leben lang treu. Ihre Eier brüten sie abwechselnd gemeinsam aus und auch bei der Aufzucht sind immer beide Elternvögel beteiligt.
Das Kookaburra-Pärchen bewohnt im Zoo Heidelberg gemeinsam mit den Keas ein großes Gehege. Die lebhaften und neugierigen Keas sind grundsätzlich nicht allzu zartfühlend, wenn es um das Zusammenleben mit anderen Tieren geht. Ihr Spieltrieb und Ihre Intelligenz verleiten sie gerne dazu zu testen, wie weit sie bei neuen Mitbewohnern gehen können. Doch schon nach recht kurzer Zeit wurden die beiden Kookaburras akzeptiert und inzwischen ist die gemischte Wohngemeinschaft ein schönes Beispiel für eine gelungene Vergesellschaftung verschiedener Vogelarten in einem Gehege.