Fritz von Dalberg (1760–1812) entstammte einem alten und bedeutenden Geschlecht. Die Dalberger gehen in ihrer älteren Linie, den Kämmerern von Worms, bis in das 10. Jahrhundert zurück. Charakteristisch für die Familie war eine über Jahrhunderte hinweg gepflegte Bindung an die katholische Kirche sowie ein intensives Engagement im Bereich der Politik.
Stammsitz der Familie war bis ins 19. Jahrhundert hinein Schloss Herrnsheim. Dalberg korrespondierte u.a. mit Herder und Görres, reiste durch halb Europa, war ein gefragter Pianist, komponierte Vokal- und Instrumentalmusik, schrieb einen ins Englische und Französische übersetzten Roman, machte sich einen Namen als Musikschriftsteller der Frühromantik und kann als einer der Begründer von Orientalistik und Indologie in Deutschland gelten. Wie seine Brüder Karl Theodor und Wolfgang Heribert war er ein begeisterter Leser Rousseaus und vertrat die Gedanken der Aufklärung innerhalb des alten politischen Systems. Dalberg ist ein prominentes Beispiel für den Umbruch des Denkens am Rhein um 1800.
Prof. Michael Embach (Trier) und Volker Gallé (Worms) haben zum 200. Todestag Fritz von Dalbergs ein Lesebuch zusammengestellt, das im Worms-Verlag erscheint und am Mittwoch, 25. Juli um 20 Uhr im Blauen Saal von Schloss Herrnsheim vorgestellt wird. Volker Gallé wird Passagen aus dem Buch lesen, Paul Streich (Klavier) und Anne Günther (Gesang) werden drei Lieder Dalbergs vorstellen, die nach Texten von Zeitgenossen komponiert wurden, u.a. von Herder.
Der Eintritt zur Buchvorstellung ist frei, das Buch kann am Büchertisch erworben werden.