Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim wurde Haftbefehl gegen eine 22-jährige Ludwigshafenerin erlassen. Sie steht im dringenden Verdacht, im Februar und April 2014 zwei Rentnerinnen in Weinheim und Pforzheim um insgesamt 60.000.- Euro betrogen zu haben.
In beiden Fällen hatte sich zunächst eine unbekannte Anruferin bei den 77 und 82 Jahre alten Seniorinnen als nahe Verwandte ausgegeben und um Geld für dringende Immobilienkäufe gebeten. Nachdem sie die Geldbeträge von ihren Banken abgehoben hatten, soll die 22-Jährige bei den Frauen geklingelt, und ihnen suggeriert haben,
Notariatsangestellte zu sein, worauf sie das Geld in Empfang nahm und verschwand. Auf die Spur der jungen Frau kamen die Fahnder der Ermittlungsgruppe "Cash-Down" der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg durch verdeckte Ermittlungen sowie durch die Aussagen der beiden Opfer. Sie konnten die zunächst unbekannte Geldabholerin exakt beschreiben. Bei einer anschließenden Wahllichtbildvorlage erkannten sie die 22-Jährige eindeutig wieder.
Die Verdächtige war bereits in der Vergangenheit einschlägig polizeilich in Erscheinung getreten und im Jahr 2013 wegen versuchten Bandenbetrugs zu einer Jugendhaftstrafe verurteilt worden, die zur Bewährung ausgesetzt worden war. Festgenommen wurde die 22-Jährige am Donnerstag, den 16. Oktober 2014 in ihrer Wohnung in Ludwigshafen.
Darüber hinaus wurden in der Wohnung in einem Versteck rund 2.000.- Euro Bargeld sowie Schmuck und Uhren im Wert von rund 20.000.- Euro aufgefunden und sichergestellt. Ob Bargeld, Schmuck und Uhren aus der Begehung von Straftaten stammen, wird derzeit überprüft.
Die Verdächtige, die zu den Tatvorwürfen schweigt, wurde am Nachmittag des 16. Oktober dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Anschließend wurde die junge Frau eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim und der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg auch zu den Mittätern der 22-Jährigen dauern an. Insbesondere zwölf weitere, ähnliche gelagerte Betrugsfälle in Mannheim (6), Heidelberg (4) Ketsch und Grünstadt, darunter sechs Versuche, sind Gegenstand dieser Ermittlungen.