Nach mehrmonatigen Ermittlungen haben Beamte der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Karlsruhe (GER) im Auftrag der Staatsanwaltschaft Pforzheim einen Drogenschmuggler- und Geldwäscherring zerschlagen. Unterstützt wurden sie dabei von der kolumbianischen Drogenpolizei in Cali. Von der zwischen Pforzheim/Bretten, Spanien und Kolumbien tätigen Bande wurden insgesamt 15 Tatverdächtige, zehn Männer und fünf Frauen im Alter von 19 bis 61 Jahren, festgenommen. Dabei handelt es sich um acht kolumbianische, fünf deutsche, einen spanischen und einen italienischen Staatsangehörigen.
Ausgangspunkt der Ermittlungen war eine in Kolumbien angehaltene und nach Pforzheim adressierte Postsendung im April 2014. Diese enthielt Jeanshosen, in denen 500 Gramm Kokain mit hohem Reinheitsgehalt eingenäht war. Über den deutschen Zollverbindungsbeamten in Bogotá informierten die kolumbianischen Behörden sofort die GER Karlsruhe, die die Ermittlungen aufnahm. In der Folge wurden im Juni 2014 fünf Personen in Pforzheim festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Pforzheim erließ das Amtsgericht Pforzheim Haftbefehle gegen die fünf Beschuldigten. Bei den Wohnungsdurchsuchungen wurden unter anderem Amfetamin, Kokain sowie Streckmittel sichergestellt.
Die Suche nach den Drahtziehern und Hinterleuten führte die Ermittler zu zwei weiteren Männern aus Pforzheim, die – völlig unbeeindruckt von der Sicherstellung und den Festnahmen – weiterhin Drogengelder nach Kolumbien transferierten und dort Kokain bestellten. Da diese Drogengeschäfte teilweise über Spanien abgewickelt wurden, wurden über die Zollverbindungsbeamtin in Madrid die spanischen Behörden eingebunden. In der Folge gelang es, ein weiteres Paket mit 260 Gramm in Kerzen verstecktem Kokain anzuhalten. Die zwei Männer aus Pforzheim wurden im August in Haft genommen.
Nach Sicherstellung einer weiteren Paketsendung mit fast 300 Gramm Kokain in Kolumbien wurden dort Anfang Oktober weitere acht mutmaßliche Bandenmitglieder festgenommen.
Alle Personen müssen nun mit langjährigen Haftstrafen rechnen.
Gegen die fünf im Juni in Pforzheim festgenommenen Personen hat die Staatsanwaltschaft Pforzheim bereits im September Anklage erhoben. Die Ermittlungen gegen die beiden im August festgenommenen Verdächtigen stehen kurz vor dem Abschluss.
Der Fall belegt erneut, dass eine effektive Bekämpfung der international organisierten Kriminalität nur durch die enge Zusammenarbeit mit ausländischen Strafverfolgungsbehörden möglich ist. Diese gute Zusammenarbeit wird insbesondere auch durch deutsche Zoll- und Polizeiverbindungsbeamte im Ausland gewährleistet.