Das Alte Volksbad ist zum idealen Ort für „Creative Business“ geworden: Kreative, die einen Bezug zur Neckarstadt-West haben, finden hier ab sofort Platz für ihr unternehmerisches Zuhause und profitieren von Beratung, Austausch und Vernetzung untereinander. „Das Ergebnis der Umbauarbeiten im Alten Volksbad lässt sich sehen: Es ist gelungen, die Räumlichkeiten auf die Bedürfnisse der neuen Mieter zuzuschneiden. Kreative verschiedener Branchen finden im Alten Volksbad eine inspirierende Arbeitsatmosphäre und profitieren von einer gemeinsamen Infrastruktur“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der mg: mannheimer gründungszentren gmbh Bürgermeister Michael Grötsch.
Tatsächlich hat sich seit Beginn der Umbauarbeiten vor einem Jahr einiges getan: Bereits beim Betreten des Foyers machen die ehemals angestaubt wirkenden Räume des denkmalgeschützten Gebäudes einen hellen und freundlichen Eindruck. Besonders deutlich wird das, wenn man im ersten Obergeschoss über die früher verschlossene Galerie blickt. Über drei Etagen erstreckt sich das neue Kreativwirtschaftszentrum. Alles ist weiß gestrichen worden, der Boden mit grauem Teppich ausgelegt, Glas und neue Türen setzen moderne Akzente. Das Architekturbüro van Aaken plante die Umbauarbeiten.
Das „eigentliche“ Volksbad im Keller mit Wannen- und Brausebädern, die bis 1988 genutzt wurden, ist in seiner Substanz komplett erhalten geblieben. Um die Pflege kümmert sich der Verein Geschichtswerkstatt Neckarstadt e.V. An das historische Bad erinnern im ganzen Haus aufgehängte Fotografien des Mannheimer Fotografen Thommy Mardo.
Vermietung an Kreative
Zu günstigen Preisen können die Büros und auch Seminarräume von kreativen oder kulturaffinen Unternehmen aus den Bereichen Kunst, Werbung oder Medien angemietet werden. Platz für weitere Kreativschaffende ist derzeit noch vorhanden.
Seit Frühjahr sind bereits etliche Mieter eingezogen: Im Erdgeschoss befindet sich der früher unter dem Namen „ProFi Mannheim“ firmierende Verein „Business & Bildung“, der Beratung und Coaching für Unternehmen der Kreativwirtschaft, kleine Firmen, Start-Ups und Freiberufler anbietet, der freie Radiosender Bermudafunk sowie das Quartiermanagement Neckarstadt-West. Den 1. Stock teilen sich derzeit: netzd-sign – Kommunikation für zeitgemäßes Marketing, Mess GbR / superwondergroup und kino-zeit.de. Im 2. Stock sind eingemietet: schulz consulting / höhle design, Whiteboxconcepts, Luigi Toscano Produktions GbR, The Sticker Company, Büro für Wissensvermittlung Kathrin Nühse und NM Webdesign – Nelli Samarcev.
Betreiberin des Alten Volksbades
Betreiberin des Alten Volksbades ist die mg:mannheimer gründungszentren GmbH, zu der auch das MAFINEX-Technologiezentrum, der Musikpark Mannheim, das Deutsch-Türkische Wirtschaftszentrum und das Clustermanagement Musikwirtschaft gehören. Deren Geschäftsführer Christian Sommer ist überzeugt vom positiven Impuls des neuen Kreativwirtschaftszentrums für den Stadtteil: „Es bringt einen neuen Aspekt in die Neckarstadt hinein.“
Vor Ort werden die Mieter von Peter Ruderisch und Margot Römmich aus dem Vorstand des im Haus angesiedelten Vereins „Business und Bildung“ betreut, die die Zentrumsleitung übernommen haben. Nicht zuletzt der Einzug des Quartiermanagers Gabriel Höfle ist für Ruderisch, der sich selbst scherzhaft als „Bademeister“ bezeichnet, ein Zeichen für die Weiterentwicklung der Neckarstadt-West. „Für die Menschen hier hat das Haus eine Bedeutung, sie identifizieren sich damit und freuen sich, dass etwas Schönes daraus gemacht worden ist.“
Finanzierung des Projektes
Das Projektvolumen betrug 1,7 Millionen Euro. Davon stand circa eine Million Euro für Umbau und Sanierung zur Verfügung. 700.000 Euro ist die Immobilie wert. Für die Realisierung des stadtteilorientierten Kreativwirtschaftszentrums gelang es der Wirtschaftsförderung der Stadt Mannheim EU-Fördergelder in Höhe von rund 655.000 Euro (Programm für „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“) und Mittel des Landes Baden-Württemberg in Höhe von knapp 230.000 Euro akquirieren. 829.000 Euro trägt die Stadt Mannheim. Laut Magdalene Häberle (Ministerium für Finanzen und Wirtschaft B-W) zeigt der Umbau des „Altes Volksbades“, welche innovativen Projekte EU-Gelder vor Ort bewirken können.