„Kinder und Jugendliche für Genuss und Freude an ausgewogenem Essen zu begeistern“ steht im Mittelpunkt der Landesinitiative „Komm in Form“ des Ministeriums für Ländlichen Raum, das in Teilen auch vom Fachdienst Landwirtschaft des Landratsamtes in Buchen umgesetzt wird. Ziel dieses Projektes ist es aber auch, Netzwerke zu gründen und Kooperationen zu schließen mit Menschen, die nicht so leicht Zugang haben zu solchen Initiativen.
Kürzlich informierte sich eine interessierte Gruppe von türkischen Frauen im Rahmen dieses Projektes über die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen aus der Ernährungspyramide und deren Bedeutung für die Gesundheit. Bunt soll es auf dem Teller sein, also viel frisches Obst und Gemüse, am besten saisonal und regional. Auch Übergewicht, mittlerweile in allen Altersschichten verbreitet, war ein Thema, ebenso der Mangel an Bewegung in Zeiten von übermäßigem Fernseh- und Computerkonsum. Dazu passte im Übrigen ein ergänzendes Angebot des Kooperationspartners TSV Buchen: Vier Wochen lang kann das komplette Sportprogramm des Vereins kostenfrei ausprobiert und ein „Schnuppertrainig“ absolviert werden.
„Ernährungserziehung“ war das Thema am zweiten Abend der Infoveranstaltung für die Gruppe. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass bereits in den ersten Lebensjahren das Ernährungsverhalten entscheidend geprägt wird. Die Teilnehmerinnen erfuhren von der Referentin, Helga Mitsch, Fachfrau für bewusste Kinderernährung, dass Eltern und Erzieher/innen das beste Vorbild sind und dass es wichtig sei, Regeln und Grenzen aufzuzeigen. Informiert haben sich die Teilnehmerinnen auch über die sogenannten „Kinderlebensmittel“, die nicht gesund, stattdessen aber zu süß, zu fett und auch noch überteuert sind. Wertschätzung gegenüber den Lebensmitteln gehöre, so Helga Mitsch, ebenfalls zur Ernährungserziehung – die derzeitige Diskussion über das Thema „Teller statt Tonne – zum Wegwerfen zu schade!“ mache diese Problematik deutlich.
Zur Abrundung kochten die türkischen Frauen gemeinsam und unter Anleitung der BeKi-Fachfrau Ulrike Kleinert, tauschten Erfahrungen aus und probierten neue Rezepte in der Schulküche des Fachdienstes für Landwirtschaft.
Diese beiden Abende standen auch im Zusammenhang mit einer gemeinsamen Aktion der christlichen Kirchengemeinden sowie der muslimischen Gemeinde unter dem Thema „Zu gut für die Tonne“. Im Herbst folgen ein weiterer Kochabend zum Thema „Resteküche – ein Gang durch den Kühlschrank“ und eine weitere Veranstaltung mit türkischer, badischer und schwäbischer Küche. Weitere Veranstaltungen zum Thema „Keine Lebensmittel in die Tonne“ sind noch in Planung.