Die gebündelte Expertise in Sachen „modernste bildgebende Verfahren“ aus Südamerika und Mannheim vereint sich Ende der kommenden Woche, am 13. und 14. Juli 2012, im Mannheimer Rosengarten, wenn Professor Dr. med. Stefan Schönberg, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin (IKRN) der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), zum 5. Transatlantischen Symposium „Advances in Cross-Sectional Imaging“ einlädt.
Die Radiologen und Nuklearmediziner der UMM pflegen den fruchtbaren wissenschaftlichen Austausch mit den Kollegen in Rio de Janeiro, die in diesem Bereich führend in Südamerika sind. Die Partnerschaft manifestiert sich in einem Symposium, zu dem sich die Experten aus Mannheim und Rio de Janeiro einmal im Jahr zusammenfinden – alternierend in Mannheim und in Rio.
In diesem Jahr zieht es das Team um Dr. med. Romeu Cortes Domingues (Clínica de Diagnóstico Por Imagem, Rio des Janeiro) und Professor Dr. med. Emerson Gasparetto (Department of Diagnostic Radiology, University of Rio de Janeiro) erneut nach Mannheim, um hier die Entwicklungen und Erfolge im Bereich der bildgebenden Verfahren, der bildgestützten Therapie und der bildgebenden Medizintechnologie der letzten zwölf Monate zu diskutieren. Die Fachgebiete, die hier vertreten sind, zeichnet eine so rasante Entwicklung aus, dass die Fülle der Themen groß und die Schwerpunktthemen vielfältig sind. Sie unterteilen sich in die Onkologische Bildgebung, zu der auch die bildgestützte Therapie gehört, die Kardiovaskuläre Bildgebung (Herz und Gefäßsystem), die Muskuloskelettale Bildgebung sowie das Neuroimaging, die Bildgebung des zentralen und peripheren Nervensystems.
Dass die bildgebende Diagnostik längst über die pure Abbildung anatomischer Details hinausgeht, stellt die Arbeit am IKRN täglich unter Beweis. Um beispielsweise in der Krebsdiagnostik versteckte Tumorherde ausfindig zu machen oder frühzeitig erfassen zu können, ob der Patient auf eine Therapie anspricht oder nicht, sind funktionelle Informationen notwendig. Beispiele modernster Bildgebung, die hier zum Einsatz kommen, sind die Hochfeld-MRT (Magnetresonanztherapie), die eine hochauflösende Darstellung der Organsysteme ermöglicht, und die PET-CT, die den Tumorstoffwechsel sichtbar macht. Zur bildgestützten Therapie zählen minimalinvasive Verfahren, die eine lokale Therapie beispielsweise von Lebertumoren selbst in fortgeschrittenen Stadien erlauben.
Doch nicht nur die Onkologie steht im Fokus des innovativen Symposiums – auch die Diagnostik der Herzkranzgefäße, des Herzen und systemischen Kreislaufes stellt hohe Anforderungen an die zeitliche und räumliche Auflösung. Mit keiner anderen Technik als mit neuesten bildgebenden Verfahren können darüber hinaus Frühschäden am Knorpel detektiert werden, bevor sich eine Arthrose ausbilden kann. Statt nur die Struktur und Anatomie des Knorpels zu erfassen, ist es mit modernen Ansätzen möglich, den Knorpelmetabolismus, also den Stoffwechsel im Knorpelkörper, beurteilen zu können, was wiederum Rückschlüsse auf Verschleißerscheinungen zulässt.
Im Bereich Neuroimaging geht es um neue Verfahren, mit deren Hilfe die Ultrastruktur des Gehirns beurteilt werden kann. Ein weiteres wichtiges Thema in diesem Bereich sind neue PET-Tracer, schwach radioaktiv markierte Substanzen, die im Körper verfolgt werden können. Diese Radiopharmaka spielen eine Rolle in der funktionellen Bildgebung, da sich auf diese Weise biochemische und physiologische Funktionen, etwa beim Morbus Alzheimer, abbilden lassen.
Das und vieles mehr bietet den Stoff für einen intensiven und fruchtbaren Austausch der Radiologen und Nuklearmediziner, die über den großen Teich hinweg eine wissenschaftliche Partnerschaft pflegen.