Stadt plant Umbau der Kurfürsten-Anlage

Mit der aktuellen Neubebauung zwischen Kurfürsten-Anlage und Bahnhofstraße rückt auch die Umgestaltung der Kurfürsten-Anlage in greifbare Nähe. Sie orientiert sich am städtebaulichen Konzept des Wettbewerbssiegers Pesch & Partner, dem der Heidelberger Gemeinderat im März 2006 zugestimmt hat, sowie dem daraus abgeleiteten Bebauungsplan „Weststadt – Kurfürsten-Anlage“ vom November 2008.

Ziel der verkehrlichen Neuordnung ist, parallel zur städtebaulichen Entwicklung zwischen Rohrbacher Straße und Römerkreis den Straßenraum der Kurfürsten-Anlage umzugestalten, funktional zu verbessern und neue Wegeverbindungen zu schaffen. Unter anderem soll die Durchlässigkeit zwischen den Stadtteilen Weststadt und Bergheim deutlich verbessert werden.

Die Kleinschmidtstraße soll bis zur Kurfürsten-Anlage verlängert werden, damit kann zwischen den im Bau befindlichen Baublöcken MK2 und MK3 eine direkte Verbindung von der Bahnhofstraße zur Kurfürsten-Anlage geschaffen werden. Ferner soll eine neue Zufahrt zur Weststadt entstehen, indem man künftig von der Kurfürsten-Anlage von Osten und von Westen in die verlängerte Kleinschmidtstraße einbiegen kann.

Es ist geplant, den öffentlichen Nahverkehr – Straßenbahn und Bus – in der Straßenmitte zu bündeln; zum einen entfällt damit die Notwendigkeit einer Busspur auf der Südseite der Kurfürsten-Anlage, zum anderen können die Linienbusse in Richtung Hauptbahnhof anders als heute an den gleichen Bahnsteigen wie die Straßenbahn halten. Der Halt von Linienbussen an der Haltestelle Stadtbücherei wird damit erstmals möglich, diese Haltestelle soll um etwa 70 Meter nach Osten verschoben und barrierefrei ausgebaut werden. Zugleich soll hier eine neue Fußgängerverbindung über die Kurfürsten-Anlage entstehen. Die bisherigen Haltestellen Adenauerplatz und Poststraße sollen auf der Kurfürsten-Anlage in Höhe des Einkaufszentrums „Carré“ zur neuen barrierefreien Haltestelle „Seegarten/Justiz“ (Arbeitstitel) zusammengelegt werden.

Die geplante Neugestaltung umfasst auch die Herstellung von ausreichend breiten Rad- und Fußwegen, den zugehörigen Warteflächen sowie die Einrichtung von zusätzlichen Fußgängerquerungen über die Kurfürsten-Anlage im Zuge von Haltestellen und Knotenpunkten. Dadurch kann die Barrierewirkung der Straßenbahntrasse verringert werden; Bergheim und die Weststadt rücken näher zusammen. Der Baumbestand der Kurfürsten-Anlage soll weitestgehend erhalten werden.

Die Planung wurde inzwischen im Bezirksbeirat Weststadt/Südstadt sowie der AG Rad vorgestellt. Die AG Rad, die den Planungen im Grundsatz positiv gegenüber steht, wird diese in einer weiteren Sitzung am Montag, 2. Juli, vertieft diskutieren.

Der Vorentwurf für die Umgestaltung der Kurfürsten-Anlage wird am Mittwoch, 4. Juli, im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss beraten; die endgültige Entscheidung trifft der Gemeinderat voraussichtlich am 25. Juli 2012.

Weitere Informationen sind unter www.heidelberg.de/gemeinderat zu finden.