Die Stadt Heidelberg hat in Kooperation mit der Polizei und der Geschäftsstelle der Kommunalen Kriminalprävention in den zurückliegenden Monaten ihre Bemühungen im Bereich des Jugendschutzes verstärkt. Vor allem der vermehrte Alkoholkonsum von Jugendlichen ist den Jugendschützern ein Dorn im Auge. „Wir wollen ein Signal setzen, dass wir Drogenkonsum und Komasaufen nicht tolerieren“, erklärt Jürgen Höing, Suchtbeauftragter bei der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Heidelberg. Die Stadt möchte deshalb auch die Eltern sensibilisieren und verstärkt an deren Verantwortung appellieren.
„Die Feiern nach den Realschulprüfungen Ende Juni und der letzte Schultag am 25. Juli werden wieder eine Herausforderung für den Jugendschutz“, weiß Höing. Regelmäßig haben Stadt und Polizei hier alle Hände voll zu tun, um Jugendliche, die sich vor allem auf dem Neckarvorland hemmungslos betrinken, unter Kontrolle zu bekommen.
Mit einem Zehn-Punkte-Maßnahmenprogramm versuchen Höing und die Kollegen der Polizeidirektion Heidelberg, des Bürgeramtes und des Jugendamtes schon weit im Vorfeld präventiv einzuschreiten:
- Mit Plakaten wird im Vorfeld des „Last School Day“ auf die Alkoholproblematik aufmerksam gemacht.
- Einzelhandel und Gastronomie werden von Stadt und Polizei gezielt über die Jugendschutzbestimmungen informiert.
Der städtische Suchtbeauftragte führt in Kooperation mit den Suchtberatungsstellen mit allen siebten Klassen der Heidelberger Schulen das Präventionsprogramm „Was tun gegen Sucht“ durch. Das zweitägige Präventionsprogramm hat seit seiner Einführung 1994 bereits 500 Schulklassen erreicht. Außerdem gibt es das „Starterprogramm“ für die fünften Klassen an Haupt- und Förderschulen. Jährlich nehmen 15 Klassen daran teil.
Neu im Jugendschutzprogramm sind Infoveranstaltungen für die Abschlussklassen an Realschulen, die sich schwerpunktmäßig mit den Auswirkungen übermäßigen Alkoholkonsums befassen.
Stadtfeste und Veranstaltungen in den Stadtteilen werden regelmäßig auf riskanten Alkoholausschank überprüft.
Bei den Gesamtlehrerkonferenzen an Heidelberger Schulen werden seit 2011 aktuelle Informationen zum Jugendschutz vermittelt. Neu sind Informationsabende zum Thema Suchtprävention für Eltern und Lehrer, bei dem auch ein Film über die Situation auf dem Neckarvorland gezeigt wird.
- Insbesondere an den Schulabschlusstagen sind Jugendschutzteams, die aus Mitarbeitern der Stadt und der Polizei zusammengesetzt sind, auf dem Neckarvorland präsent und gehen mit Infos und Gesprächsangeboten auf junge Menschen zu.
- Wenn Jugendliche unerlaubt Alkohol konsumieren oder besitzen, informiert die Polizei den Kommunalen Suchtbeauftragten. Dieser verschickt einen Elternbrief mit Hinweisen zu Hilfsangeboten in Heideberg.
- Stadt und Polizei arbeiten eng mit der Heidelberger Kinderklinik und der Suchtberatungsstelle der AGJ in der Bergheimer Straße zusammen, bei der Kinder und Eltern im Krisenfall rasche Beratung und Hilfe finden.
Die Planungsgruppe Sucht, ein multidisziplinär besetztes Gremien mit Vertretern aus allen Fachbereichen der Suchtprävention und Suchtbehandlung, wird jährlich über den Suchtmittelkonsum von Kindern und Jugendlichen in Heidelberg informiert, um entsprechend weitere präventive Maßnahmen ergreifen zu können.
„Mit diesem Zehn-Punkte-Maßnahmenpaket haben wir unsere Jugendschutzbemühungen im laufenden Jahr verstärkt und verbessert. Damit wir erfolgreich sind, brauchen wir aber die Unterstützung der Eltern. Sie sehen wir hier in der Verantwortung, Einfluss auf das Verhalten ihrer Kinder zu nehmen“, erklärt Hans-Ulrich Nollek, Leiter der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Heidelberg.
Weitere Infos zum Thema Suchtprävention bei Jürgen Höing, Suchtbeauftragter der Stadt Heidelberg, Plöck 2a, 69117 Heidelberg, Telefon 06221 58-31750.