Für seine Arbeit, „die dieses Theater zum kulturellen Leuchtturm weit über die Grenzen von Stadt und Region hinaus bekannt gemacht und den Menschen viel Freude und kulturelle Orientierung gebracht hat“, dankte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder dem scheidenden Intendanten Johannes Reitmeier im Rahmen einer emotionsgeladenen Gala im vollbesetzten Pfalztheater Kaiserslautern. „140.000 jährliche Besucher und Auslastungsquoten besser als 85 Prozent sind Ergebnis und Anerkennung.“ Reitmeier habe mit Herzblut gelebt, dass „ein Theater keine überflüssige elitäre Vergnügungseinrichtung wohlhabender Bürger, sondern eine Bildungseinrichtung für alle“ sei.
Kulturministerin Doris Ahnen hob hervor, dass Reitmeier „mit wiederentdeckten Opernwerken eigene Akzente gesetzt und bundesweit Anerkennung gefunden hat“. Darüber hinaus habe er mit seinen Rockopern mit der Gruppe „Vanden Plas“ eine „ganz eigene Musicalhandschrift“ entwickelt. Er habe dem Pfalztheater neue Besucherschichten erschlossen, ohne die bisherigen zu verlieren und „die kulturelle Attraktion der Region geprägt“. Die Kaiserslauterer Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt dankte ihm für seine „wunderbaren Inszenierungen“. Er habe „die Begabung zu verbinden und gesellschaftliche Höhepunkte zu setzen“.
Die Stiftung der Freunde des Pfalztheaters verlieh zum sechsten Mal den Spittelmüllerpreis, dieses Mal an Johannes Reitmeier. „Er hat in einem Jahrzehnt das Pfalztheater in die erste Reihe der deutschen Theater gespielt“, sagte Laudator Dr. Gerhard Gilcher. Als Geschenk erhielt der Preisträger zudem ein Klavier, das er dem Pfalztheater überlässt. Auch Michael Krauss, Vorsitzender der Freunde des Pfalztheaters, dankte dem Intendanten für sein erfolgreiches Wirken. Sichtlich gerührt nahm Reitmeier den Preis entgegen: „Als Theaterleiter ist man immer nur so gut wie das Haus, das hinter einem steht. Daher gehört der Spittelmüllerpreis unserem Theater.“ Wehmütig gestand er, dass er von den zehn Jahren in Kaiserslautern „vielleicht mal sagen wird: Es waren die Schönsten meines Lebens“. Viel Glück wünschte er seinem Weggefährten und Nachfolger Urs Häberli; das Pfalztheater sei „ein unschätzbares Gut für die Stadt, die Region und das Land“.
Das Pfalztheater-Team gestaltete nicht nur eine abwechslungsreiche Gala mit musikalischen, tänzerischen und darstellerischen Einlagen aller Sparten, es schenkte ihm zum Abschied auch eine Festschrift mit einem Rückblick auf seine Intendanz von 2002 bis 2012. „Wir wünschen dir, lieber Johannes, dass dir das Brennen auf gutes Theater auch am Tiroler Landestheater Innsbruck erhalten bleibt“, gab Urs Häberli ihm mit auf den Weg.
Vom Theater bis zur Klinik und vom Museum bis zum Lehrbauernhof – breit ist das Spektrum an Einrichtungen, die zum Bezirksverband Pfalz gehören. Er kümmert sich um kulturelle, soziale und wirtschaftliche Belange der Pfälzerinnen und Pfälzer. Dank seiner langen demokratischen Tradition ist er einzigartig in Rheinland-Pfalz.