Der im Februar 2011 in der Nähe des Naturfreundehauses abgeschleppte rote Holzlaster ist verkauft. Seit Oktober 2010 hatte die Stadt Gespräche mit dem Besitzer geführt, der das Fahrzeug nach seiner Insolvenz einfach dort abgestellt hatte. Wegen der Witterung und den Wegeverhältnissen konnte der Lkw erst Monate später aus dem Wald transportiert werden. Bei dem Gefährt handelt es sich um einen 12 Jahre alten Scania-Laster mit einem Tachostand von 764.000 Kilometern. Der Käufer zahlte den von einem Gutachter festgelegten Wert von rund 7.000 Euro.
„Vom Kaufpreis werden Abschleppkosten, Pfändungsgebühren, Verwertungsgebühr sowie Lager- beziehungsweise Stellplatzgebühren abgezogen“ erklärt Thomas Baldermann, Leiter der Abteilung Landwirtschaft und Umweltschutz. Danach bleibe vermutlich nicht mehr viel übrig.
Man habe, betont Baldermann, dem in der Slowakei wohnenden Besitzer „eine goldene Brücke“ gebaut und ihm mehrfach die Gelegenheit gegeben, den Laster abzuholen. „Ohne Erfolg.“ Ihm sei sogar ein möglicher Interessent vermittelt worden, der ihm den Laster zur Nutzung als Ersatzteillager vor Ort abgekauft und abgeholt hätte.
Am 11. Februar 2011 sei das Fahrzeug dann abgeschleppt und auf den Hof der Stadtwerke Neustadt an der Weinstraße gebraucht worden, die Abschleppkosten haben bei 2.750 Euro gelegen, so Baldermann. Auf eine Auslösung des Lasters durch den Besitzer gegen Erstattung der Abschleppkosten wartete die Stadt allerdings vergeblich.
Das ganze Procedere dauerte so lange, weil der Verwertung des Lasters ein mehrstufiges, zeitaufwendiges Verfahren – angefangen mit der Erstellung und dem Versand eines formellen Kostenerstattungsbescheids ins Ausland, dem Abwarten bis zu dessen Bestandskraft (ein Monat), einem nachfolgenden Mahnverfahren und dem Vollzug der Pfändung – vorausgingen. Diese Schritte verzögerten sich laut Thomas Baldermann noch, da im Abstand von Monaten neue Informationen aus dem Ausland kamen, so etwa Ende August 2011 die Mitteilung des Lasterbesitzers, ein Insolvenzrichter wolle bald über die Auslösung entscheiden (was nicht geschah) oder den Brief eines slowakischen Rentners nach der Pfändung im September 2011, der erklärte, er sei der Vorbesitzer des Lasters.
Zwischenzeitlich war der Besitzer gar nicht mehr erreichbar, so dass die richtige Adresse erst über die deutsche Botschaft in Bonn ermittelt werden musste. Daher dauerte es bis Februar 2012, bis ein Kfz-Sachverständiger ein Wertgutachten erstellen konnte. Um den Wert möglichst gut zu schätzen, wurde der Laster daraufhin noch einige Wochen in die so genannte Online-Restwertbörse gesetzt, so dass schließlich Ende März das Ergebnis des Gutachtens vorlag und sich im Mai ein Käufer fand, der den entsprechenden Schätzwert auch zu zahlen bereit war.
Dem (alten) Eigentümer des Lasters geht Laut Baldermann nun ein abschließendes Schreiben zu, in dem er über den Verkauf, den Erlös und die abzuziehenden Kosten informiert wird.