In Sachen Tuberkulose wurde sie so etwas wie eine Expertin: Ursula Metzger (65) war 35 Jahre im sozial-medizinischen Bereich des Gesundheitsamtes der Kreisverwaltung Bad Dürkheim in Neustadt tätig und wurde jetzt vom Ersten Kreisbeigeordneten Erhard Freunscht in den Ruhestand verabschiedet.
Die Dauer der Mitarbeit an dieser Stelle spreche einmal dafür, dass ihr die Arbeit Spaß gemacht habe, dass auch Mitarbeiter und Vorgesetzte mit ihr zufrieden gewesen seien. Andererseits gehöre Ursula Metzger zu den Menschen, die nicht häufig den Beruf oder die Stelle wechselten, was heute nicht mehr häufig zu finden sei.
Geboren in Neustadt und heute wohnhaft in Mußbach besuchte sie die Volksschule Gimmeldingen, das Leibniz-Gymnasium und die Berufsfachschule in Neustadt an der Weinstraße. In einer radiologischen Praxis lernte sie Arzthelferin und übte diesen Beruf dort zwölf Jahre aus, ehe sie Ende 1977 zum Gesundheitsamt – damals Landesbehörde – ging. Unter drei Leitungen (Dr. Hafner, Dr. Reingard Koch und Hermann Jehl) versah sie ihre Pflichten immer zur Zufriedenheit. Sie war längere Zeit auch die Assistentin der Schulärztin Dr. Christa Klein im Raum Bad Dürkheim, jedoch auch für den stellvertretenden Amtsarzt Dr. Bernd Weyer. Am meisten Spaß machte ihr aber die Arbeit mit der Tuberkulose in der Röntgenabteilung des Hauses. Sie wurde auf diesem Gebiet „richtig fit“ und wurde auch von den Kolleginnen anderer Gesundheitsämter konsultiert. Noch gut in Erinnerung ist ihr der Ausbruch einer „kleinen Seuche“ vor wenigen Jahren: In einem Bistro hatte ein an Tuberkulose Erkrankter Alkoholiker Puste-Dart (mit Blasrohr) gespielt. Die jährlichen „Lungentage“ mit Prof. Schulz von der Uniklinik Heidelberg waren ihr immer ein großes Anliegen. Die Tuberkulose sei heute sehr stark zurück gegangen, stellte sie bei ihrer Verabschiedung, jedoch leichtsinnig solle niemand werden.