Um die extrem hohe Verkehrsbelastung mit rund 25.000 Fahrzeugen pro Tag zu entzerren, wird die B 9 schon seit einigen Jahren im Auftrag des Bundes durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM) abschnittweise vierspurig ausgebaut. In diesen Tagen wird der Ausbauabschnitt zwischen der Petrus-Dorn-Straße und der Eisenbahn-Überführung für den Verkehr freigegeben und der LBM ist in den Vorbereitungen für den nächsten Abschnitt zwischen den Knotenpunkten "Im Gallborn" und "Fahrweg". Gleichzeitig realisiert die Stadt die so genannte "Parallelentlastung" der B 9, die der Anbindung des westlich der B 9 gelegenen Industriegebiets an den Nordzubringer dient, damit die Bundesstraße entlastet und die Entwicklung der dortigen Betriebe begünstigen soll.
Dennoch bleibt der B 9-Abschnitt im Wormser Norden weiterhin besonders stark belastet. Der Anteil an LKW, die die B9 in diesem Abschnitt befahren, liegt bei mehr als zehn Prozent. Um die B 9 im Wormser Norden in dem hauptsächlich belasteten Abschnitt durchgängig vierspurig ausbauen zu können und damit leistungsfähiger zu machen, muss auch die bestehende Bahnüberführung als das letzte "Nadelöhr" aufgeweitet werden. Dies lässt sich allerdings nur durch einen Neubau des Brückenbauwerkes erreichen.
Während der B 9-Ausbau sowohl planerisch als auch in der baulichen Umsetzung sichtbar voranschreitet, ist das Verfahren für den Neubau der Bahnüberführung durch Stillstand in den Verhandlungen ins Stocken geraten. Ein Zustand, der für Oberbürgermeister Michael Kissel nicht länger tragbar ist. Aus diesem Grund hat er sich jetzt an Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer (CSU) gewandt und in seinem Schreiben auf diesen Missstand deutlich aufmerksam gemacht.
"Seit vielen Jahren wird in der Stadt Worms die B 9 im Auftrag des Bundes Schritt für Schritt leistungsfähig ausgebaut. Für die spürbare Verbesserung der Verkehrsverhältnisse sind nicht nur die vielen Verkehrsteilnehmer, sondern auch die Wormser Bürgerinnen und Bürger sowie die ansässige Wirtschaft dem Bund, Ihnen und den Verantwortlichen in den Ministerien und Verwaltungen sehr dankbar", hebt Michael Kissel gegenüber dem Bundesverkehrsminister die bisherigen Maßnahmen positiv hervor.
Der Verhandlungsmarathon um die Aufweitung der die B 9 kreuzenden Bahnüberführung sei für ihn jedoch nicht mehr nachvollziehbar und den Bürgerinnen und Bürgern schon lange nicht mehr zu vermitteln, bringt OB Kissel seinen Unmut zum Ausdruck. Feststehe, dass die B 9 im Wormser Norden durchgängig vierspurig ausgebaut werden müsse und dies sei nur durch den Neubau der Eisenbahnbrücke zu realisieren, da ansonsten ein Nadelöhr verbleibe, das den Verkehrsfluss drastisch beeinträchtige und damit die bisherigen Ausbaumaßnahmen ad absurdum führen würde, macht Michael Kissel die Problematik deutlich. "Für Außenstehende sind keine Fortschritte in der Planung erkennbar. Der Grund sind nach meinem Kenntnisstand die bisher ergebnislosen Verhandlungen zur Kostenverteilung zwischen der Straßenbauverwaltung des Landes Rheinland-Pfalz, des Bundes und der Bahn", ärgert sich der Wormser Oberbürgermeister über ein "derart schleppendes Verfahren". Er habe den Bundesverkehrsminister eindringlich gebeten, sich als oberster Dienstherr mit dem Ziel einer Einigung in die festgefahrenen Verhandlungen zwischen der Bahn und der Straßenbauverwaltung regulierend einzubringen, hofft Michael Kissel auf eine baldige Lösung und ein Vorankommen in den Planungen.